Gefährliche Tuberkulose-Erreger verbreiten sich in Südafrika
(dpa) Ein extrem gefährlicher Tuberkulose-Erreger verbreitet sich in Südafrika immer schneller, berichteten Medien. Neue Studien belegen nach Informationen der «Sunday Times», dass bereits ein Sechstel aller mit dem mehrfach resistenten Tuberkulose- Erreger infizierten Menschen in Südafrika lebt. Zudem entwickelten sich dort nun in den einzelnen Regionen des Landes unabhängig voneinander unterschiedliche Erreger-Stämme.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe vor diesem Hintergrund in Südafrika ein Büro eröffnet, um der Regierung bei der Bekämpfung der meist tödlichen Krankheit zu helfen. An den gegen die meisten Medikamente resistenten Bakterien (XDR-TB) erkrankten demnach in dem Kap-Staat jährlich bereits knapp 1000 Menschen nach offizieller Zählung - die Dunkelziffer wird weitaus höher angesetzt. Knapp 40 Krankenhäuser im Lande haben XDT-TB-Fälle gemeldet, die um bis zu 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen haben. Im Schnitt würden die Patienten 16 Tage nach der Diagnose sterben.
Normalerweise lässt sich eine akute Tuberkulose gut mit Standard- Antibiotika behandeln. Werden diese Mittel jedoch falsch eingesetzt, bilden sich widerstandsfähige Erregerstämme, die nur noch mit Ersatzpräparaten bekämpft werden können. Werden auch diese Mittel falsch eingesetzt, können sich die extrem resistenten Keime bilden, die kaum mehr in den Griff zu bekommen sind. Ein Drittel der Weltbevölkerung ist nach WHO-Angaben mit Tuberkulosebakterien infiziert.
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