Experimentelle Stammzelltherapie rettet todkranke Kinder
(dpa) Eine experimentelle Stammzell-Injektion hat fünf todkranken Kinder vermutlich das Leben gerettet. Das berichtet der britische «New Scientist» (Nr. 2637, S. 10). Die kleinen Patienten waren nach einer Knochenmarktransplantation schwer erkrankt, weil die transplantierten Zellen ihren Organismus attackierten. Diese sogenannte Graft-versus-host-Krankheit lässt sich normalerweise mit Medikamenten zur Unterdrückung des Immunsystems in den Griff bekommen. In einigen wenigen Fällen springt diese Therapie jedoch nicht an, und die Patienten sterben meist innerhalb von drei Monaten an Organversagen.
Ein Biotech-Unternehmen bot zusammen mit der Universität Durham zwölf dieser todkranken Patienten Injektionen bestimmter Bindegewebe-Stammzellen an. In Laborexperimenten war zuvor beobachtet worden, dass sich die Attacken der weißen Blutkörperchen durch Bindegewebezellen abmildern lassen. Tatsächlich verschwand die Graft-versus-host-Krankheit bei sieben der zwölf schwer kranken Probanden. Bei den übrigen fünf besserte sich zumindest die Entzündung.
Acht Monate nach der Injektion waren noch fünf der zwölf schwer kranken Probanden am Leben, wie der «New Scientist» berichtet. Bei den sieben gestorbenen Kindern habe die Todesursache nichts mit der Graft-versus-host-Krakheit zu tun. Allen Kinder war Knochenmark zur Behandlung schwerer anderer Krankheiten wie etwa Leukämie transplantiert worden. Die Pharmafirma will nun in einer deutlich größeren Studie prüfen, ob sich die Behandlungserfolge wiederholen lassen.
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