MHH: Drei Millionen Euro für Klinische Forschergruppe zur Untersuchung der Regeneration im Herz-Kreislauf-System
"Uns interessieren in den sechs Teilprojekten die Signalwege und molekularen Mechanismen, mit denen sich das Herz nach Infarkt regenerieren kann", sagt Professor Dr. Helmut Drexler, Direktor der MHH-Abteilung Kardiologie und Angiologie und Sprecher der Forschergruppe. Die Leitung der Forschergruppe soll Privatdozent Dr. Kai Wollert aus der Kardiologie übernehmen.
Wird der Herzmuskel durch einen Infarkt geschädigt, wandern aus dem Knochenmark bestimmte Stamm- und Progenitorzellen (Vorläuferzellen) ein und verbessern die Durchblutung vor Ort. Wissenschaftler fanden zudem in jüngster Zeit organspezifische Stamm- und Vorläuferzellen im Herzmuskel, von denen man vermutet, dass sie ebenfalls an Regenerationsprozessen beteiligt sind. Allerdings reichen diese Prozesse bei weitem nicht aus, das zerstörte Gewebe in nennenswertem Ausmaß zu reparieren. "Dennoch besitzen diese Zellen unserer Ansicht nach ein großes Potenzial und könnten uns helfen, neue Therapien für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu finden", sagt Dr. Wollert. So zeigten erste klinische Studien, dass eine direkte Injektion von Stammzellen die Herzmuskelfunktion nach Infarkt verbessern kann. Noch werde heiß diskutiert, welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen. Dass sich die Stammzellen in Herzmuskelzellen umwandeln und so die Pumpleistung anheben, ist unwahrscheinlich. Eher, so die Hypothese, regulieren die eingewanderten Zellen indirekt Regenerationsprozesse vor Ort.
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