Roche und die University of Vermont vergeben weltweite Lizenz für neue Antikrebs-Präparateklasse an Cell Therapeutics Europe

16.12.2004

Die University of Vermont und Cell Therapeutics Europe S.r.l., ein Tochterunternehmen der Cell Therapeutics, Inc. haben eine weltweite Exklusivlizenz für eine neue Klasse von Platin-basierende Antikrebs-Kandidaten mit dem Namen "Bisplatinum Compounds" unterzeichnet. Die Lizenz wird Tantiemen generieren und gemäss den Bedingungen der Vereinbarung hat CTI nun die Rechte zur Herstellung und Kommerzialisierung der Präparate. Gleichzeitig übertrug Roche an CTI eine weltweite Lizenz für Bisplatin-Wirkstoffe an ihrem Patent. Für beide Vereinbarungen sind bestimmte Meilenstein-Zahlungen und Tantiemen aus dem Verkauf von Medikamenten zu erwarten.

"Bisplatin-Verbindungen sind Bestandteil einer wichtigen Klasse von Antikrebs-Wirkstoffen unter der Bezeichnung Platinate, die gegenwärtig als Standard-Behandlung für Lungen-, Eierstock- und Kolorektalkrebs nebst anderen eingesetzt werden. Unsere Entwicklungsgruppe arbeitet unablässig an einem experimentellen Medikamentenkandidaten für 2005, damit wir in 2006 Bisplatin-Verbindungen an Menschen testen können", sagte Silvano Spinelli, EVP Development bei CTI.

Obwohl gegenwärtig erhältliche Platin-Medikamente standardmässig für die Behandlung von vielen verbreiteten Krebsarten eingesetzt werden, entwickeln die Patienten oftmals eine Resistenz dagegen, was den allgemeinen klinischen Nutzen limitiert. Im Gegensatz zu gängigen Platinwirkstoffen, die ein einzelnes Platinmolekül enthalten, bestehen Bisplatin-Verbindungen aus zwei Platinmolekülen und können somit möglicherweise die Tumorresistenz gegen Platin hemmen. Es wird allgemein angenommen, dass die gängigen Platinwirkstoffe durch eine DNS-Bindung Tumore bekämpfen. Dieser Vorgang ist als intermolekulare Bindung bekannt. Mit zwei Platinmolekülen verursachen Bisplatin-Verbindungen zwei verschiedene Arten von Bindung: intermolekular - Bindung zwischen den DNS-Strängen - und intramolekular - Bindung innerhalb der DNS-Stränge. CTI untersucht diesen Doppelbindungs-Effekt um herauszufinden, ob Bisplatin-Verbindungen einer Resistenz vorbeugen können und sich damit für eine wirkungsvollere Behandlung eignen.

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