Hybridisierung im Doppelpack
Berliner SCIENION AG erhält Europäisches Patent für neue Hybridisierungskammer/Hardware verbessert BioChip-Experimente
Bei einer Hybridisierung als wichtigem Teil z.B. eines gentechnischen Arrayexperimentes werden DNA- oder RNA-Fragmente mit komplementären, zueinander passenden Sequenzen des Probenmaterials unter vorgegebenen Bedingungen in Kontakt gebracht und deren Reaktionen bzw. Wechselwirkungen dann in Bild- und Datenanalysen ausgewertet.
Die Innovation ist eine Weiterentwicklung der derzeit bei SCIENION bereits unter der Produktbezeichnung sciHYBCHAMBER verwendeten Kammer und stellt ein Tool zur Erzeugung hochreproduzierbarer Hybridierungsergebnisse von Glas-Microarrays dar. Sie ermöglicht, Reaktionen mit fluoreszierender eingefärbter Nukleinsäure zu konstanten und definierten Bedingungen durchzuführen.
Die patentierte Probenkammer besteht aus einer Träger- und einer Deckplatte, die durch einen Abstandshalter in Form eines umlaufenden Streifens aus flüssigkeitsdichter Folie getrennt und zusammengehalten werden. Dabei kann der Abstandshalter auf eine sehr geringe Dicke reduziert werden, so dass die Probenkammer ein minimales Volumen gleich einer Testlösungsmenge auf einem herkömmlichen DNA-Chip mit freiem Deckglas besitzt. Vorteil gegenüber dem normalen Chip: Ein stabiler und dichter Aufbau des Experimentes, hochreproduzierbare Ergebnisse.
"Besonderer Clou der Erfindung ist der Sandwich-Aufbau", so SCIENION-Vorstand Dr. Holger Eickhoff. "Die Deckplatte erfüllt nicht nur eine Abdeckfunktion, sondern besitzt selbst wie die Trägerplatte eine weitere Probenanordnung. Zwei Slides werden so face-to-face hybridisiert und mit einer Probe inkubiert. So lassen sich parallel zwei Experimente durchführen, der Probendurchsatz verdoppelt sich. Mehr Datenpunkte pro Probe bei gleichem experimentellem Aufwand und weniger Streuung durch identische Versuchsbedingungen sind wesentliche Vorteile dieses Verfahrens."
Der Einsatz der Erfindung ist nicht an ein bestimmtes Format gebunden, sondern kann ohne Beschränkung mit beliebigen, für die jeweiligen Experimentierbedingungen zugeschnittenen Plattengrößen durchgeführt werden. Ein weiterer Vorzug der patentierten Lösung besteht im verwendeten speziellen Dichtungsmaterial. Die Anwendung von Klemm- oder Haltevorrichtungen wird damit überflüssig, das damit verbundene nachteilige leichte Springen oder Entzweigehen der Glasträger, auf denen die Arrays aufgebracht werden, vermieden.
Die Dichtheit der Probenkammer ermöglicht das Eintauchen in Wasserbäder und den Gebrauch innerhalb eines breiten Bereiches von Reaktionstemperaturen bis 80 Grad Celsius und garantiert gleichbleibend optimale Reaktionsbedingungen während des Array-Experimentes.
"Derzeit modifizieren wir die bereits eingesetzte sciHYBCHAMBER, werden sie in Kürze mit den Merkmalen des Patents ausstatten. Die SCIENION-Kunden profitieren dann von den Vorteilen dieser patentierten Hardware, weil die Bedienung der Kammer einfach ist, reproduzierbare Resultate ermöglicht, den Durchsatz in den Chiplabors spürbar erhöht und so die Effizienz der Arrayexperimente steigert", ist sich SCIENION-Chef Eickhoff sicher. "Mit dieser Innovation unterstreichen wir aufs neue unsere Kompetenz als komplexer Anbieter von BioChip-Produkten, -Technik und -Services."
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