Bundesregierung will Arzneimittelfälschungen stärker bekämpfen
Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet, dass immer mehr gefälschte Medikamente - nachgemachte Verpackungen und Beipackzettel, aber auch erste Totalfälschungen von Präparaten - auf den Markt gelangen. Fachleute gingen davon aus, dass weltweit sieben Prozent aller Präparate keine Originale sind. Der dadurch verursachte Schaden allein in Deutschland werde auf mindestens zwei Milliarden Euro geschätzt.
Laut «Spiegel» reichen die von der Regierung geplanten Gesetzesänderungen von einer Pflicht zur strengeren Dokumentation der Pharmaprodukte über schärfere Kontrollen der Großhändler bis hin zu einer höheren Bestrafung von illegalen Händlern. Das Gesetz befinde sich derzeit in der Abstimmung und soll nach der Sommerpause in das parlamentarische Verfahren gebracht werden.
Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Klaus Theo Schröder, sagte dem Magazin: «Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass gefälschte Medikamente über den Apothekertresen gehen.»
Nach dem «Spiegel»-Bericht sind Ermittler auf spektakuläre Fälle gestoßen. So habe das Nürnberger Pharmaunternehmen Heumann 13 Paletten eines Antibiotikums und eines Herz-Kreislauf-Mittels eigens für den Export nach Russland produziert. Der Verkaufspreis habe rund 30 Prozent unter dem deutschen Inlandstarif gelegen. Eine internationale Fälscherbande habe die Ware über Umwege auf den deutschen Markt geschleust. Die Packungen und Beipackzettel seien nahezu perfekt gefälscht worden. Ermittelt werde auch in Fällen, bei denen Arzneimittel von Boehringer Ingelheim und Bayer illegal auf den Markt gebracht worden seien.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Politik & Gesetze
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.