Uni Witten-Herdecke prüft Medizinstudenten mit virtuellen Patienten
Witten (dpa) - Die Universität Witten-Herdecke hat nach eigenen Angaben erstmals in Deutschland Computer-Simulationen bei der Prüfung zum 1. medizinischen Staatsexamen eingesetzt. Bei diesem Verfahren müssen die Studenten ihre Prüfung unter anderem an «virtuellen Patienten» absolvieren, statt wie bisher an Schauspielern, die Krankheiten vortäuschen. «Auf diese Weise können wir auch das ärztliche Verhalten der Studenten im Umgang mit Patienten bewerten», sagte Kristina Busse, Ärztin an der Uni am Dienstag. Das Projekt werde vom Bundesforschungsministerium mit rund 2,8 Millionen Euro bis Ende 2003 gefördert.
«Manche Erkrankungen lassen sich von Schauspielern nicht simulieren», erläuterte Busse. Zudem könne echten Patienten die Teilnahme an den Prüfungen nicht zugemutet werden. «Ein Mensch mit einer Herzerkrankung kann sich nicht hinlegen und 40 Mal untersuchen lassen.» Experten an der Hochschule hätten deswegen gemeinsam mit der Universität Regensburg das Programm Medicmed entwickelt, das Krankheiten am Rechner simuliert. «Die Studenten untersuchen ihre Fälle per Mausklick. Manchmal sind die Simulationen mit Audio-Dateien oder Videos verknüpft», sagt Busse. So ließen sich beispielsweise Husten oder krankhafte Veränderungen im Körper lebensnah darstellen.
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.