Geschärfter Blick ins Gehirn
Freiburger Forschungsteam kartiert erstmals Grenze zwischen zwei wichtigen Hirnbereichen
AG Ball, Universität Freiburg
Das Team untersuchte sechs gesunde Probanden in einem 7-Tesla-Magnetresonanztomografen der Universität Magdeburg. Diese Geräte erzeugen ein vielfach stärkeres magnetisches Feld als die in Kliniken üblicherweise eingesetzten Scanner und liefern hierdurch ein deutlich exakteres Bild der Strukturen im menschlichen Körper. In ganz Deutschland sind nur wenige solcher Geräte im Einsatz.
Bei der Untersuchung der Probanden machten die Wissenschaftler eine überraschende Entdeckung: Die Grenze zwischen Amygdala und Hippocampus verlief bei jeder Person deutlich anders und unterschied sich sogar zwischen linker und rechter Hirnhälfte. Da an dieser Grenze die Hirnbereiche im Austausch miteinander stehen, wenn es um Gefühle und Erinnerungen geht, könnten diese Variationen auch für Unterschiede in der Persönlichkeit verantwortlich sein. In Zukunft, schreiben die Forscher, müssten diese Hirnstrukturen genau vermessen werden, wenn Menschen wegen psychiatrischer Erkrankungen wie Angststörungen untersucht würden. Die Studie zeige zudem, dass es keine standardisierten Karten des Gehirns im Bereich von Amygdala und Hippocampus geben könne. Für jede Patientin und jeden Patienten müsse dieser Bereich individuell vermessen werden, um Fehldiagnosen durch eine falsche Zuordnung zu vermeiden.
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