Vitamin A: Aufnahme über kosmetische Mittel sollte begrenzt werden

04.02.2014 - Deutschland

Der Begriff „Vitamin A“ bezeichnet eine Reihe fettlöslicher Substanzen, die zur Gruppe der Retinoide gehören. Hierzu zählen neben Retinol (Vitamin A strukturverwandte Substanzen mit der biologischen Aktivität von Retinol. Da die biologische Aktivität der Substanzen unterschiedlich ist, wird sie zur Vereinheitlichung in Retinoläquivalenten angegeben.

Eine zu hohe Aufnahme von Vitamin A kann zu Kopfschmerzen und Übelkeit sowie – bei chronisch hoher Aufnahme – zu Lebererkrankungen und Schuppung der Haut führen. Wenngleich die Datenlage hierzu uneinheitlich und zum Teil sogar widersprüchlich ist, wird im Zusammenhang mit hohen Aufnahmemengen auch eine Verringerung der Knochenmineraldichte diskutiert. Entsprechende Hinweise ergaben sich aus epidemiologischen Studien mit einer täglichen Vitamin-A-Aufnahme in einer Menge von 1,5 bis 2 mg.

Vitamin A wird in erster Linie über Lebensmittel, darunter auch angereicherte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel, aufgenommen. In kosmetischen Mitteln wird Vitamin A (Retinol und Retinolester) hauptsächlich dazu eingesetzt, kleine Fältchen zu mindern. Die Produkte werden häufig damit beworben, eine sogenannte „Anti-Aging“-Wirkung zu haben.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Tageszufuhr von Vitamin A liegt für Erwachsene bei ca. 1 mg Retinol-Äquivalenten und wird im Allgemeinen durch eine ausgeglichene Ernährung erreicht. Für Erwachsene wird empfohlen, täglich nicht mehr als 3 mg Retinoläquivalente aufzunehmen.Dieser als Tolerable Upper Intake Level(UL) bezeichnete Wert beschreibt die als sicher angesehene Höchstmenge bei täglicher langfristiger Aufnahme aus allen Quellen. Für Personen mit erhöhtem Osteoporose- und Frakturrisiko, insbesondere für Frauen nach der Menopause, die eine bevorzugte Zielgruppe von Anti-Aging-Produkten sind, wurde jedoch aufgrund eines möglichen Zusammenhangs zwischen hohen Vitamin-A-Zufuhren und einer verminderten Knochendichte vom Scientific Committee on Food (SCF) empfohlen, maximal 1,5 mg Retinoläquivalente pro Tag aufzunehmen.

Aus Verzehrsstudien ist bekannt, dass Frauen durch die normale Ernährung bereits 1,8 mg Retinol-Äquivalente (RE) aufnehmen können. Dies entspricht 60 % des UL. Die vorliegenden Daten zeigen, dass darüber hinaus im ungünstigsten Fall eine Vitamin-A-Aufnahme über kosmetische Mittel von weiteren 25 % hinzukommen könnte. Die zusätzliche Aufnahme durch Anwendung kosmetischer Mittel mit Vitamin A sollte daher begrenzt werden.

Das BfR empfiehlt, die Konzentration von Vitamin A in kosmetischen Mitteln für Gesichts- und Handpflege zu beschränken. In Lippen- und Körperpflegeprodukten sollte Vitamin A dagegen nicht verwendet werden.

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