Mikroben, die Krankheiten auslösen

Forschungskolleg eingerichtet

29.08.2013 - Deutschland

Die Medizinische Fakultät der Technischen Universität München (TUM) startet ein Forschungskolleg zum Thema „Mikrobielle Trigger als Auslöser von Krankheiten“. Die neue Einrichtung wird mit einer Million Euro durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung finanziert. Die Stiftung hat deutschlandweit die Konzepte von drei Forschungskollegien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Hochschulmedizin ausgewählt.

Viren und Bakterien können Krankheiten verursachen, aber auch heimliche „Mitbewohner” sein. Wann und warum Mikroben Krankheiten oder sogar Tumore auslösen und wie das komplexe Wechselspiel mit dem Immunsystem des Menschen funktioniert, ist bisher noch kaum verstanden. Das neue Forschungskolleg widmet sich daher einem Forschungsgebiet, das sich aktuell mit großer Dynamik weiterentwickelt. Die Wissenschaftler arbeiten dabei im Spannungsfeld von genetischer Prädisposition und Einflüssen von Umwelt und Lebensstil. Unter anderem leiten ihre Forschungsarbeiten folgende Fragestellungen: Welche Bedeutung haben mikrobielle Trigger bei der Entstehung von Organdysfunktionen? Wie beeinflussen chronische Infektionen die Entstehung und das Wachstum von Tumoren? Wie trägt das Mikrobiom, das durch Ernährung und Umwelt beeinflusst wird, zur Krankheitsentstehung und -entwicklung bei?

Das Forschungskolleg wird von mehreren Kliniken und Instituten am Klinikum rechts der Isar und an der TUM getragen. Es soll den Kollegiaten ein hochkompetitives Forschungsumfeld bieten, sie zur wissenschaftlichen Selbstständigkeit anleiten und eine breite fach- und methodenübergreifende Ausbildung zum sogenannten „clinician scientist“ ermöglichen. „Interdisziplinäres Arbeiten ist in der modernen Biomedizin essentiell. Wir wollen junge Ärzte für die Forschung begeistern und ihnen das notwendige Handwerkszeug vermitteln“, sagt die Sprecherin des Kollegs und Prodekanin der Medizinischen Fakultät für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Ulrike Protzer.

Das Besondere an den Forschungskollegien ist die Verknüpfung von hervorragender selbstständiger Forschung mit der klinischen Weiterbildung zum Facharzt. „Beides, Forschung und Klinik auf international wettbewerbsfähigem Niveau zu erlernen und auszuüben, ist eine enorme Herausforderung, die großes Talent, Motivation und ein geeignetes Umfeld erfordern“, sagt Dr. Susanne Schultz-Hector, Vorstandsmitglied der Else Kröner-Fresenius-Stiftung.

In das Forschungskolleg an der TUM, das Anfang 2014 startet, sollen in jedem Jahr drei junge Mediziner neu aufgenommen werden. Die ersten Plätze für Ärzte, die sich bereits in der Weiterbildung zum Facharzt befinden müssen, werden in den nächsten Wochen ausgeschrieben.

 

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