mTOR-Inhibitor auf dem Weg zum Standard bei schlechter Prognose
Temsirolimus in Leitlinien der EAU bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom bereits vor Zulassung aufgenommen
Derzeit ist die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC) einem starken Wandel unterworfen. Wie Professor Dr. J. Carballido, Madrid, auf dem Kongress ausführte, haben neue Erkenntnisse in der Pathogenese des mRCC zur Entwicklung von neuen, gezielt molekular wirkenden Substanzen geführt. Dazu gehört auch Temsirolimus, der laut Wyeth erste spezifische Inhibitor der mTOR-Kinase in der Onkologie. Dieses Schlüsselprotein steuert über mehrere intrazelluläre Signalwege Zellproliferation, Apoptose und Angiogenese. Nach Ansicht des Experten besitzt der Wirkstoff das Potenzial, sich in Zukunft zum Behandlungsstandard von Patienten mit schlechter Prognose in der First-line-Therapie zu entwickeln. Schon jetzt empfiehlt die EAU den Einsatz von Temsirolimus in den aktuell vorgestellten Diagnose- und Behandlungs-Richtlinien des Nierenzellkarzinoms ; die amerikanische Zulassungsbehörde (FDA) hat den Antrag zu Temsirolimus angenommen und dem Medikament Priorität bei der Überprüfung eingeräumt. Im Dezember 2004 erhielt Temsirolimus bereits den "Orphan Drug"-Status durch die FDA und im März 2006 auch durch die EMEA.
Basis der positiven Bewertung von Temsirolimus sind die bislang vorliegenden Zwischenergebnisse der randomisierten, dreiarmigen Phase-III-Studie ARCC (A Global Trial for Advanced Renal Cell Carcinoma) zur First-line-Therapie bei 626 Patienten mit hohem Risiko. In dieser multizentrischen Untersuchung wurde der Wirkstoff als Monosubstanz (25 mg i.v. 1x wöchentlich) mit dem bisherigen Standard Interferon alpha (IFN-, Dosiseskalation bis 18 Mio. IE s.c. 3x pro Woche) sowie in Kombination mit IFN- (15 mg Temsirolimus i.v. 1x wöchentlich sowie 6 Mio. IE 3x/Woche) verglichen. Wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, erzielte die Monotherapie mit Temsirolimus als bislang erste neue Substanz beim mRCC einen signifikanten Überlebensvorteil. Patienten im Temsirolimus-Arm lebten 10,9 Monate gegenüber denen im IFN--Arm mit 7,3 Monaten (p=0,0069), was einer Verlängerung um 49 Prozent entspricht. Die Steigerung des Überlebens im Kombinations-Arm um 15 Prozent gegenüber der IFN--Monotherapie war demgegenüber nicht statistisch signifikant, auch wenn das progressionsfreie Überleben in beiden Temsirolimus-Armen gegenüber der IFN--Therapie nahezu doppelt so hoch ausfiel (3,7 vs. 1,9 Monate, p= 0,0019).
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.