Wie wird die Fruchtfliege unfruchtbar?
Karen Linnemannstöns ist Preisträgerin des Klaus Tschira Preises für verständliche Wissenschaft 2014 im Fach Biologie
Klaus Tschira Stiftung
Forschung im Klartext
Öffnet man im Sommer einen Biomüll-Behälter, kommt einem oft ein Schwarm Fruchtfliegen entgegen. Dieser konnte sich dort unter idealen Bedingungen aus nur wenigen Exemplaren entwickeln. In dem Textbeitrag „Wenn das Fliegenbaby auf sich warten lässt“ hat Karen Linnemannstöns die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit zur Fruchtbarkeit der Fruchtfliege mit dem Titel „The transmembrane receptors Otk and Otk2 function redundantly in Drosophila Wnt signal transduction“ allgemein verständlich zusammengefasst. Dafür ist sie mit dem Klaus Tschira Preis 2014 im Fach Biologie ausgezeichnet worden. Ursprünglich interessierte sie sich bei ihrer Forschungsarbeit für die Funktionsweise eines Gens mit dem Namen „off-track“, das auch bei Krebserkrankungen eine Rolle spielt. Bei ihren Arbeiten entdeckte Karen Linnemannstöns, dass dieses Gen entscheidend ist für die Zeugungsfähigkeit der männlichen Fruchtfliege. Sie fand heraus, dass die männlichen Fruchtfliegen, denen dieses Gen fehlt, zwar Spermien bilden, diese aber nicht zum Einsatz kommen, da die Samenleiter verkürzt und verengt sind. Ihre Untersuchung könnte auch für Menschen von Bedeutung sein: 60 Prozent der Gene der Fruchtfliege haben ein Gegenstück im menschlichen Erbgut.
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