Virenfang auf hoher See

22.07.2014 - Deutschland

Viren, die mittels bakterieller Köder aus dem Ozean gefischt wurden, lassen sich über ihr Erbgut in spezifische Kategorien einteilen und liefern neue Einblicke in die Funktionsweisen des Ökosystems. Dies berichten Wissenschaftler der University of Arizona in der aktuellen Ausgabe von ‚Nature‘. Die Erstautorin, Dr. Li Deng, forscht am Institut für Grundwasserökologie am Helmholtz Zentrum München.

Während ihrer Forschungszeit an der University of Arizona war Dr. Li Deng an Bord eines Expeditionsschiffs, das ursprüngliche Viren aus dem Ozean erforscht. In ihren Untersuchungen entschlüsselten die Wissenschaftler das Genom der Viren und konnten sie bestimmten Wirtszellen zuordnen. Dies lässt neuartige Schlüsse auf verschiedenste Prozesse des Ökosystems zu, vom Plankton des Ozeans bis hin zum menschlichen Körper.

„Die Viren kontrollieren unsere Umwelt, indem sie die Mikroorganismen steuern: sie ermöglichen den Genaustausch, reprogrammieren den Stoffwechsel und beeinflussen die Dynamik mikrobieller Gemeinschaften “, erklärt Deng. „Mit der von uns entwickelten Methode des „viral tagging“ lässt sich erstmalig in großem Maßstab zuordnen, welche Viren welche Bakterien infizieren und somit ein tieferer Einblick in das Zusammenspiel zwischen Bakterien und ihren Viren gewinnen.“

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