Kampf um Fachkräfte in der Industrie
Unternehmenskultur wichtiger als Gehalt
ALTANA AG
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Nachwuchskräfte streben in den ersten Berufsjahren nicht in erster Linie nach hochdotierten Positionen, Boni und Statussymbolen. Ganz oben auf der Liste der relevanten Kriterien für die Arbeitgeberwahl stehen ein kooperatives Arbeitsklima (für 87 Prozent „sehr wichtig“), Gestaltungsspielraum (66 Prozent) und attraktive Aufstiegsperspektiven (56 Prozent). Wichtiger als das Finanzielle sind den jungen Talenten außerdem Erfolg, Image und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens (47, 34 und 34 Prozent).
Industrieunternehmen müssen sich auf Kommunikationsgewohnheiten der neuen Generation einstellen
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die neue Generation der Industrie-Talente trägt selbst zu einem kooperativen Arbeitsklima bei, und zwar deutlich stärker als die etablierten Manager. So tauscht sich fast jeder zweite Berufseinsteiger im Arbeitsalltag aktiv auch mit anderen Abteilungen aus. Aber nur knapp jeder fünfte Manager kann das für sich uneingeschränkt bejahen. Dabei halten die Unternehmenslenker die Förderung von abteilungsübergreifendem Austausch mit 58 Prozent für das wichtigste Element einer Innovationskultur.
„Qualifizierte Bewerber verlangen einen Dialog auf Augenhöhe. Innovative Ideen entstehen oft nur im hierarchie- und abteilungsübergreifenden Dialog mit Kollegen“, sagt Dr. Matthias L. Wolfgruber, Vorstandsvorsitzender der ALTANA AG. „Unternehmen, die dieses Potenzial erkennen und gezielt fördern, haben nicht nur im Kampf um die besten Fachkräfte die Nase vorn, sondern können sich auch in Sachen Innovationskraft vom Wettbewerb absetzen.“
Gestaltungsspielraum wichtiger als Gehalt
Auch beim Thema Gestaltungsspielraum besteht Handlungsbedarf: So assoziieren zwar 54 Prozent der Unternehmensverantwortlichen mit „Innovationskultur“ unbedingt einen ausreichenden Freiraum für Mitarbeiter. Doch nur zwölf Prozent der Unternehmen gestehen ihren Mitarbeitern im Alltag tatsächlich eigenen Handlungsspielraum zu.
„Fördert ein Industrieunternehmen aktiv eine Unternehmenskultur, die ein kooperatives Arbeitsklima schafft und Handlungsspielraum auf allen Ebenen zulässt, wirkt sich das auch auf seine Arbeitgeberattraktivität sehr positiv aus. Ein hohes Gehalt und ein bekannter Name allein reichen nicht mehr aus, um junge Talente für sich zu gewinnen“, sagt Jörg Bauer, Personalleiter und Mitglied der Unternehmensleitung von ALTANA.
Hintergrund zur Studie „Industrie-Innovationsindex“
Im November und Dezember 2013 führte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der ALTANA Gruppe 500 Telefoninterviews mit Vertretern aus Industrieunternehmen ab 250 Mitarbeitern durch. Es wurden 250 Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer und Bereichsleiter interviewt. Parallel dazu befragte Forsa 250 Berufseinsteiger aus Industrieunternehmen zwischen 18 und 35 Jahren mit einer Berufserfahrung zwischen zwei und fünf Jahren.