Chemiegeschäft weiter unter Druck: „Der Chemiebranche stehen weitere dunkle Monate bevor"
Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist auch im dritten Quartal stark mit den Auswirkungen der Energiekrise konfrontiert
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VCI-Präsident Markus Steilemann sagt zur konjunkturellen Lage der Branche: „Der Chemiebranche stehen weitere dunkle Monate bevor. Viele Unternehmen befinden sich mit ihrer Produktion in Deutschland bereits heute in einer äußerst dramatischen Lage, vor allem wegen der massiv gestiegenen Energiekosten. Besonders der Mittelstand hat erhebliche Probleme, bei auslaufenden Lieferverträgen für Strom oder Gas Anschluss- oder Neuverträge abzuschließen. Bei Wintereinbruch und sinkenden Gasspeicherständen wird sich die Situation weiter verschärfen. Deshalb brauchen wir jetzt schnell und unbürokratisch breit wirkende Energiepreisbremsen, damit die Lage sich nicht noch weiter zuspitzt.“
Prognose
Der VCI geht angesichts der anhaltend schwierigen Lage für die Branche für das Gesamtjahr 2022 weiterhin von einem Rückgang der Produktion von 5,5 Prozent aus. Für die Chemieproduktion (ohne Pharma) wird ein Minus von 8,5 Prozent erwartet.
Produktion
Im Vergleich zum Vorquartal ging die Produktion der Branche um 4,2 Prozent zurück. Mit 79,3 Prozent lag die Kapazitätsauslastung damit deutlich unterhalb der Normalauslastung.
Erzeugerpreise
Trotz enorm steigender Energiekosten stiegen die Erzeugerpreise im dritten Quartal nur noch um 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren Chemikalien damit um 23,7 Prozent teurer.
Umsatz
Starke Produktionsdrosselungen, geringere Preiszuwächse und eine sich abschwächende Nachfrage sorgten für einen Umsatzrückgang. Der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharmaindustrie sank um 1,6 Prozent auf insgesamt 63,1 Milliarden Euro.
Beschäftigung
Die Zahl der Arbeitsplätze ist im dritten Quartal stabil geblieben. Die Chemie- und Pharmaunternehmen beschäftigen derzeit rund 473.200 Menschen.
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