Resistente Pilze im Weizen auf dem Vormarsch
Verantwortlich für die Strobilurin-Resistenz ist eine Punktmutationen im Erbgut der Pilze, die sowohl beim Erreger der Blattdürre Septoria tritici als auch bei Drechslera tritici-repentis, kurz DTR genannt, nachgewiesen worden ist. Nun haben die Forscher eine weitere minimale Veränderung im Erbgut ausgemacht, die bewirkt, dass die Strobilurine die Pilze nicht mehr so wirkungsvoll bekämpfen können. "Das Besondere ist, dass wir jetzt bereits bei den DTR-Blattfleckenerregern Stämme finden, die schon beide Veränderungen im Erbgut aufweisen", berichtet Dr. Bernd Rodemann von der Biologischen Bundesanstalt (BBA) in Braunschweig. Der Wissenschaftler aus dem Institut für Pflanzenschutz im Ackerbau hat sowohl in Feldversuchen verschiedene Mittelkombinationen gestestet als auch in Laborversuchen die Resistenz der Pilze bestimmt.
Demnach ist der Resistenzgrad von Septoria tritici bereits sehr hoch (>70%), so dass laut Rodemann deutschlandweit mit einem Wirksamkeitsverlust aller Strobilurine gegenüber diesem Schaderreger zu rechnen ist. Darüber hinaus berichten er und seine Kollegen über erste Anzeichen einer abnehmenden Empfindlichkeit der Septoria gegenüber Triazolen.
Im Falle der durch DTR hervorgerufenen Drechslera-Blattdürre wird weiteres Datenmaterial aus Feldversuchen benötigt, um genaue Aussagen über die Resistenzverbreitung treffen zu können. Seit dem Frühjahr 2005 gab es Hinweise aus dem Ausland auf verminderte Sensitivität von DTR gegenüber Strobilurinen, die nun durch den Nachweis der Punktmutationen bekräftigt wird. Die Wissenschaftler empfehlen, bei der DTR-Bekämpfung auf Konzepte umzustellen, bei denen mehrere Wirkstoffe angewendet werden, um die Entwicklung weiterer resistenter Erreger zu verhindern.
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