Medizintechnologiebranche 2002: Umsatzwachstum der Hersteller von Medizinprodukten mit rund 6,5 Prozent leicht verbessert

Ertragssituation bleibt angespannt

10.03.2003

Berlin. Die im Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) zusammengeschlossenen 200 Unternehmen der Medizintechnologie haben sich mit einer Umsatzsteigerung von rund 6,5 Prozent im Jahr 2002 leicht besser entwickelt als im Vorjahr. Das ergab die nunmehr vorliegende Umsatzstatistik des BVMed.

Die Umsatzsteigerung beruht überwiegend auf Mengensteigerungen und entspricht in etwa der Weltmarktentwicklung, die bei rund 7 Prozent liegt. Aufgrund des anhaltenden Preisdrucks und der gestiegenen Rohstoffkosten ist die Ertragssituation bei den Unternehmen allerdings weniger positiv, so BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt bei der Vorlage der Zahlen in Berlin. Die gesamte Medizinprodukteindustrie in Deutschland hat einen Umsatz von ca. 18 Mrd. Euro/a und beschäftigt über 100.000 Mitarbeiter.

Die Bereiche "Implantate" bzw. "OP-Material" sowie Produkte zur Inkontinenz- und Stomaversorgung entwickelten sich bei den BVMed-Unternehmen aufgrund der weiter steigenden Krankenhaus-Fallzahlen sowie der demografischen Entwicklung positiv. Der Bereich der medizinischen Produkte für die Intensiv- und Krankenpflege zeigte sich ein durchschnittliches Wachstum, während der Verbandmittelbereich weiter stagniert bzw. in Teilbereichen sogar rückläufig ist. Für das Jahr 2003 rechnet der BVMed mit einer ähnlichen Umsatzentwicklung.

"Die Einführung der Fallpauschalen im Krankenhausbereich lässt erwarten, dass der Druck auf die Preise von Medizinprodukten weiter zunehmen wird. Dies liegt zum einen an der fortbestehenden Deckelung der Ausgaben im Krankenhausbereich, zum anderen an den zu niedrigen Bewertungsrelationen bei materialkostenintensiven Prozeduren, beispielsweise bei Operationen am Herzen oder in der Endoprothetik. Sollte die Budgetierungspolitik fortgesetzt werden, besteht die Gefahr, dass Unternehmen bislang unentgeltlich angebotene Dienstleistungen ausgliedern müssen", so der BVMed.

Schmitt weiter: "Positive Unternehmensergebnisse sind die Voraussetzung für die Innovationskraft der Medizintechnologie-Branche, für die Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Hersteller von Medizintechnologien brauchen deshalb Planungssicherheit und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen."

Zur Mitgliederentwicklung teilte der BVMed mit, dass zu Beginn des Jahres 2003 das Mitgliederwachstum des Verbandes mit 200 Unternehmen aus Industrie und Handel einen "runden" Höhepunkt erreicht habe. Mit insgesamt 28 neuen Mitgliedern ist der BVMed im Jahr 2002 außerordentlich stark gewachsen. Die Mehrzahl der neuen Mitgliedsunternehmen kam dabei Anfang 2002 aus dem Homecare-Bereich, also der Therapie und Pflege im häuslichen Bereich. Zu Beginn des Jahres 2003 haben sich bereits fünf weitere Unternehmen zur Mitarbeit im BVMed entschieden.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte