Bayer steckt halbe Milliarde in Blutermittel-Produktion in Deutschland

13.03.2014 - Deutschland

(dpa-AFX) Bayer will in die Produktion seiner Blutermittel mehr als 500 Millionen Euro in Deutschland investieren. An den Standorten Wuppertal und Leverkusen sollen so weitere Produktionskapazitäten geschaffen werden, teilte der Konzern am Dienstag in Leverkusen mit. Bis zum Jahr 2020 sollen so rund 500 neue Stellen entstehen. Die Produktion ist sehr aufwendig.

Derzeit werde das Mittel zur Behandlung der Hämophilie A, Kogenate, ausschließlich im kalifornischen Berkeley (USA) hergestellt. Die Produktion erfolgt biotechnologisch mithilfe modifizierter Zellen. Mit dem Aufbau einer zusätzlichen Versorgungsquelle werde der Weg für die Herstellung neuer Therapieoptionen geebnet und gleichzeitig der wachsenden weltweiten Nachfrage Rechnung getragen, hieß es nun. In der abschließenden klinischen Prüfung (Phase III) seien derzeit plasma-proteinfreie und langwirksame Präparate.

Im vergangenen Jahr hatte Bayer mit Kogenate den Umsatz weltweit um 1,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert. Das Potenzial möglicher weiterer Anwendungen gilt unter Analysten als groß. So ist das plasma-proteinfreie Produkt (BAY 81-8973) etwa eine Weiterentwicklung von Kogenate ohne jegliche Bestandteile menschlicher oder tierischer Herkunft. Die Zulassung soll in den USA und Europa im zweiten Halbjahr 2014 beantragt werden. Erste Markteinführungen seien für das vierte Quartal 2015 vorgesehen.

Darüber hinaus könne eine Therapie mit einem länger wirksamen Präparat für die Patienten einen erheblichen Nutzen bedeuten. So sei heute für eine prophylaktische Behandlung zwei- bis dreimal pro Woche eine Infusion notwendig. Derzeit werde das neue Präparat den Patienten in einer Studie zur Vorbeugung einmal wöchentlich verabreicht. Zuletzt hatte Bayer hier positive Ergebnisse in einer abschließenden klinischen Studie vorgelegt. Danach war der Schutz vor Blutungen vergleichbar mit der herkömmlichen Therapie. Bayer will die Zulassung hier bei den Behörden im zweiten Halbjahr 2015 einreichen.

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