Neu entdecktes Gen unterdrückt Bauchspeicheldrüsenkrebs

Neue Perspektiven für die Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebses

11.05.2012 - Deutschland

Das Gen USP9X kann beim dem am häufigsten in der Bauchspeicheldrüse diagnostizierten Krebs dazu beitragen, dessen Entwicklung zu unterdrücken. Das konnte im Rahmen einer internationalen Kooperation wissenschaftlicher Arbeitsgruppen nachgewiesen werden. Daran beteiligt war ein Wissenschaftler-Team aus Dresden, Regensburg und Jena, das PD Dr. Christian Pilarsky von der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus leitete.

Trotz erheblicher Fortschritte im Verständnis bleibt das duktale Adenokarzinom des Pankreas – dies ist bei weitem der häufigste Bauchspeicheldrüsenkrebs - eine Erkrankung mit sehr schlechter Prognose und hohen Todesraten. Um mehr über die molekularen Grundlagen dieser Krankheit zu erfahren, haben David Tuveson und Kollegen ein Mausmodell des Bauchspeicheldrüsenkrebses untersucht. Die Wissenschaftler identifizierten dabei USP9X – ein Gen, welches zuvor nicht mit dem duktalen Adenokarzinom des Pankreas in Verbindung gebracht wurde. Die Autoren beschreiben, dass der Verlust von USP9X im Zellverband des Bauchspeicheldrüsenkrebses die Tumorzellen vor dem programmierten Zelltod schützt und so die Krebsentwicklung fördert. Die von PD Dr. Christian Pilarsky koordinierten deutschen Wissenschaftler konnten in der internationalen Studie auch belegen, dass bei menschlichen Patienten mit duktalem Adenokarzinom des Pankreas die verringerte Produktion von USP9X mit schlechten Überlebensraten nach einer Operation und einem erhöhten Risiko der Bildung von Metastasen einhergeht.

Die Befunde weisen darauf hin, dass das Gen für die Prognose der Patienten eine wichtige Rolle haben und neue Behandlungsmöglichkeiten für Bauchspeicheldrüsenkrebs ermöglichen könnte. Ansätze, die die USP9X-Bildung modulieren können, sind möglicherweise bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs nützlich. „Unsere Forschungsarbeit in Dresden ist eng in das Netzwerk des Universitäts KrebsCentrums UCC am Universitätsklinikum Dresden eingebunden“, erklärt Prof. Robert Grützmann, der gemeinsam mit Dr. Pilarsky das Pankreasforschungslabor leitet und an den Arbeiten beteiligt war. „Dadurch wird die zügige Translation solcher Erkenntnisse in Behandlungsverfahren, die Patienten zu Gute kommen können, stark gefördert.“

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