Stress bei Mäuse-Vätern wirkt sich auf Gehirn des Nachwuchses aus
(dpa) Stress bei Mäusemännchen wirkt sich über das Sperma auf das Gehirn ihres Nachwuchses aus. «Der vom Vater erlebte Stress programmiert die Nachkommen um», sagte die Neurologin Tracy Bale von der University of Maryland am Freitag (Ortszeit) bei der Wissenschaftskonferenz AAAS im texanischen Austin. «Die Gehirne des Nachwuchses werden verändert.» Dieser Effekt trete auch dann auf, wenn der Stress des Männchens bei der Zeugung schon mehrere Monate zurückliege. Die Ergebnisse bestätigen ähnliche Ergebnisse aus den vergangenen Jahren.
Weiblicher Nachwuchs sei in der gleichen Weise betroffen wie männlicher. Ursache für die Übertragung auf die nächste Generation sei eine Veränderung der Ribonukleinsäure (RNA) im Sperma der Mäuseväter. «Den genauen Effekt kennen wir noch nicht», sagte Bale. «Wir vermuten, dass es evolutionär darum gehen könnte, dass die Väter ihre Kinder fitter machen, so dass sie weniger stark auf Stress reagieren.» Andere Studien hatten unter anderem gezeigt, dass eine fettreiche Ernährung über das Sperma den Stoffwechsel der Nachkommen eines Mäusemännchens negativ beeinflussen kann.
Bale und ihr Team stressen Mäuse über längere Zeiträume, indem sie ihnen etwa zu verschiedenen Uhrzeiten immer wieder neue Objekte in den Käfig legen. Seit kurzem untersuchen die Forscher menschliches Sperma auf ähnliche Veränderungen wie die bei den Mäusen gefundenen.
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