Hamburger Biotechnologen tauchen ab

31.03.2009 - Japan

Im Rahmen einer 10-tägigen Expedition will ein deutsch-japanisches Forscherteam Bohrkerne untersuchen, die aus dem Meeresboden in 800 m Wassertiefe in der Bucht von Suruga geborgen werden.

Für die Bergung der Bohrkerne wird das Forschungsschiff "Chikyu" (jap. "Erde") eingesetzt, das von der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC) betrieben wird. Die Bohrkerne werden noch an Bord chemisch und mikrobiologisch untersucht. Ziel ist es, die mikrobielle Vielfalt in den Sedimentschichten zu untersuchen und neuartige Mikroorganismen zu isolieren, die auf Grund der extremen Lebensbedingungen besonders stabile Biokatalysatoren produzieren. Die deutsche Seite wird dabei den Schwerpunkt auf solche Mikroorganismen legen, die unter Sauerstoffabschluss leben können. Die japanischen Kollegen untersuchen Bakterien und Pilze, die nur in Gegenwart von Sauerstoff kultiviert werden können. Zusätzlich werden die Bohrkerne mit Hilfe moderner molekularbiologischer Techniken analysiert, um Gene für biotechnologisch relevante Biokatalysatoren direkt aus der DNA in den Sedimenten isolieren zu können. Des Weiteren soll die mikrobielle und enzymatische Diversität durch Genomanalysen untersucht werden.

Das deutsche Team besteht aus vier Wissenschaftlern des Instituts für Technische Mikrobiologie an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) unter der Leitung von Professor Garabed Antranikian. Das 10-köpfige japanische Team wird von Professor Koki Horikoshi geleitet, der seit 15 Jahren eng mit Professor Antranikian kooperiert. Die technische Crew der "Chikyu" umfasst 100 Mitarbeiter.

Die Hamburger Forscher gehören einem Verbund von Wissenschaftlern und Unternehmen an, die gezielt biotechnologische Anwendungen vorantreiben wollen: dem Cluster BIOKATALYSE2021. Dieses Netzwerk war im Jahr 2007 als eines von fünf Siegern aus dem Wettbewerb "Bioindustrie 2021" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervorgegangen. Insgesamt 20 Millionen Euro Fördergelder stehen dem Verbund für fünf Jahre zur Verfügung. Für das Clustermanagement verantwortlich sind Professor Garabed Antranikian von der TUHH und Dr. Helmut Thamer von TuTech Innovation GmbH.

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