Ascenion vermittelt Lizenzvertrag für ein neues Antibiotikum gegen Tuberkulose
Die Ascenion GmbH hat im Namen eines internationalen Erfinder-Konsortiums einen Lizenzvertrag angebahnt und verhandelt. Inverness Medical Innovations, Inc. erhält damit die weltweiten, exklusiven Rechte an einem neuen Antibiotikum zur Behandlung von Tuberkulose. Zu den Patenteignern gehören ein russischer Wissenschaftler, das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Hans-Knöll-Institut (HKI), in Jena und das Institut Pasteur in Paris.
Die Substanz, ein Benzothiazinon-Derivat, wurde von dem russischen Wissenschaftler Dr. Vadim Makarov synthetisiert und von Dr. Ute Möllmann und ihrem Team am HKI auf ihre antibakterielle Wirkung hin untersucht. Möllmanns Erfahrung in der Antibiotika-Forschung und Makarovs Kenntnisse in der synthetischen Chemie haben sich dabei ideal ergänzt. Gemeinsam haben die Wissenschaftler die Selektivität und Wirksamkeit der Ausgangssubstanz schrittweise optimiert. Das Ergebnis ist ein neues Antibiotikum, das den Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis in minimalen Konzentrationen hochselektiv vernichtet - auch solche Stämme, die gegen ein oder mehrere handelsübliche Antibiotika resistent sind. Präklinische Studien, die in Kooperation mit dem Institut Pasteur durchgeführt wurden, weisen außerdem darauf hin, dass die neue Substanz gut verträglich ist und günstige pharmakodynamische Eigenschaften besitzt.
Das neue Antibiotikum adressiert ein drängendes medizinisches Problem: Der WHO zufolge, zählt Tuberkulose weltweit zu den häufigsten Erkrankungen und stellt in mehreren Ländern eine der häufigsten Todesursachen dar, insbesondere in Asien und Afrika. Im Jahr 2006 erkrankten weltweit 9,2 Millionen Menschen an Tuberkulose, etwa 1,7 Millionen verstarben daran. Besonders bedrohlich ist die zunehmende Verbreitung resistenter Erreger. In einigen Ländern Asiens, Afrikas und der ehemaligen Sowjet-Union ist nahezu die Hälfte aller Tuberkulose-Erreger resistent gegen mindestens ein Antibiotikum, jeder fünfte ist gegen mehrere handelsübliche Antibiotika resistent. Zum Teil ist das Problem auch dadurch bedingt, dass seit der Einführung von Rifampicin im Jahr 1963 kein neuer Tuberkulose-Wirkstoff den Markt erreicht hat.
"Die neue Substanz könnte Resistenzen wirksam bekämpfen. Außerdem hat sie ideale Eigenschaften für die Arzneimittelentwicklung und ist in ihrer Entwicklung relativ weit fortgeschritten. Bei der Industrie hat sie deshalb enorm hohes Interesse geweckt", kommentiert Dr. Peter Ruile, COO bei Ascenion. "Bei der Auswahl des Industriepartners war es für uns und die Erfinder am wichtigsten, dass das Projekt im Entwicklungsportfolio des Partners Top-Priorität bekommen würde. Inverness ist ein idealer Partner, weil das Antibiotikum perfekt in die Portfolio-Strategie des Unternehmens passt. Wir freuen uns, die weitere Entwicklung des Produktes durch klinische Studien bis hin zum Markt zu verfolgen."
Originalveröffentlichung: Makarov V. et al.; "Benzothiazinones kill mycobacterium tuberculosis by blocking arabinan synthesis"; Science, published online on March 19, 2009
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