Medizin aus dem Meer

Förderverein des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung verleiht Inhoffen-Medaille

18.03.2009 - Deutschland

Der Meeresbiologe William Fenical sucht im Ozean nach neuen Medikamenten. Dazu kultiviert er Meeresbakterien und untersucht die Stoffe, die sie produzieren, nach medizinisch relevanten Eigenschaften. Viele dieser sogenannten Naturstoffe haben nämlich das Potenzial, dem Menschen bei der Bekämpfung von Krankheiten zu helfen. Fenical ist Professor für Meereskunde an der "Scripps Institution of Oceanography", mit Sitz in San Diego, USA. Für seine Arbeit wird Fenical jetzt in Braunschweig mit der Inhoffen-Medaille geehrt.

Für die Erschließung mariner Bakterien als Wirkstoffproduzenten erhielt Fenical bereits zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den "Merit Award" des US-amerikanischen Krebsforschungszentrums "National Cancer Institute". Zurzeit befindet sich der Naturstoff Salinosporamid aus dem marinen Bakterium Salinispora in der vorklinischen Phase gegen multiple Myelome, einer Krebserkrankung des Knochenmarks. Ein weiterer von Fenical entdeckter und erforschter Naturstoff ist das Pseudopterosin aus Korallen. Dieser Wirkstoff mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften findet bei Insektenstichen, Hautreizungen und Krankheiten wie Schuppenflechte seine Anwendung.

Der vom Förderverein des Helmholtz-Zentrums gestiftete Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Er wird im Rahmen der öffentlichen Inhoffen-Vorlesung verliehen, einer gemeinsamen Veranstaltung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und der Technischen Universität Braunschweig.

Im Rahmen der Preisverleihung zeichnet der Förderverein zudem herausragende Doktorarbeiten der Technischen Universität Braunschweig und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung aus. Träger des mit 2.000 Euro dotierten Förderpreises ist Dr. Jacek Puchalka. Er untersuchte in seiner Dissertation ausführlich den Stoffwechsel zwei verwandter, aber in ihren Eigenschaften sehr unterschiedlicher Bakterienarten.

Neben den Förderpreisen wird auch der Fritz-Wagner-Preis zur Förderung der Biotechnologie verliehen. Die Auszeichnung und die damit verbundenen 500 Euro erhält in diesem Jahr Dr. Frank Alwin Erhardt für seine Arbeit an der optimierten Herstellung des Zuckers Isomaltose.

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