An der Freien Universität Berlin angesiedelte deutsch-chinesische Forschergruppe erhält 1,35 Millionen Euro
Im Mittelpunkt der deutsch-chinesischen Forschergruppe, die von Dr. Claus-Peter Witte (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Lai-Hua Liu (China Agricultural University) geleitet wird, steht die Identifizierung und molekulare Charakterisierung von Reis-Proteinen, die an der Aufnahme und am Stoffwechsel von Harnstoff beteiligt sind. In diesem Zusammenhang soll unter anderem auch die Physiologie der Harnstoffaufnahme und der Assimilation von Harnstoff-Stickstoff in Labor- und Feldversuchen untersucht werden. Das Ziel der Wissenschaftler ist es, eine wissensbasierte und gezielte biotechnologische Veränderung von Reis zu erreichen, um den Nutzungsgrad von Harnstoff-Stickstoff zu optimieren.
Harnstoff ist der weltweit am meisten verwendete Stickstoffdünger in der Landwirtschaft. Vor allem in Asien liegt der Anteil von Harnstoff bei weit über 50 Prozent. Ein großer Teil des Harnstoffs geht in die Reisproduktion, wo der Nutzungsgrad von Stickstoff nur bei 30 bis 40 Prozent liegt. Die enormen Verluste sind nicht nur ein ökonomisches sondern auch ein großes ökologisches Problem (Grundwasserverschmutzung, Treibhausgasemissionen, Schädigung der Ozonschicht). Selbst eine geringfügige Verbesserung des Nutzungsgrades brächte große ökonomische und ökologische Vorteile.
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