Leichtes Umsatzplus stabilisiert den Markt rezeptfreier Arzneimittel 2001

22.03.2002

Frankfurt, 21. März 2002. Der Markt rezeptfreier Arzneimittel erreichte im Jahr 2001 mit einem Plus von 1,6% ein Umsatzvolumen von 7,3 Mrd. € zu Endverbraucherpreisen. Die abgesetzte Menge stagnierte mit -0,3% und lag bei 961 Mio. Packungen. Insbesondere die positive Marktentwicklung im 4. Quartal 2001 mit einem Umsatzzuwachs von 4,7% und einem Mengenzuwachs von 1,9% schlug im Saldo des Jahres 2001 zu Buche.

Die Selbstmedikation der Patienten nahm im 4. Quartal 2001 mit 5,0% nach Wert und 1,5% nach Menge deutlich zu. "Das ist eine gute Nachricht für Apotheker und OTC-Industrie: Die Selbstmedikation wächst 2001 aus sich selbst heraus. Sie profitiert nicht mehr allein von den Umsatzverlusten bei Verordnungen, was in der Vergangenheit für Apotheke und Hersteller oft auf ein Null-Summen-Spiel hinauslief. Märkte, die schon immer von der Selbstmedikation dominiert wurden, legen 2001 am stärksten zu", kommentiert Jürgen Petersen, Direktor des Geschäftsbereichs Selfmedication bei IMS HEALTH. Die Verordnungen stagnierten im Jahr 2001 auf einem Umsatzniveau von 3,0 Mrd. € (+0,7%), wofür das überdurchschnittliche Umsatz- und Absatzwachstum im 4. Quartal 2001 verantwortlich ist. Es ist anzunehmen, dass diese Trendumkehr hin zu mehr Verordnungen rezeptfreier Arzneimittel auch auf die Abschaffung der Arzneimittelbudgets zurückzuführen ist.

Der Vertriebskanal Apotheke profitiert vom Wachstum

Die Umsätze mit rezeptfreien Arzneimitteln legten 2001 in der Apotheke um 2,1% auf 7,0 Mrd. € zu. Allein im 4. Quartal lag das Umsatzwachstum bei 5,4%. Zu den umsatzstarken Gruppen mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten gehören in der Apotheke beispielsweise Muskel- und Gelenkschmerzmittel mit erfolgreichen Produkten wie Voltaren, Dona 200 S oder Jucurba. Ebenfalls stark wuchsen Mineralstoffe mit FerroSanol und Calcimagon D3, durchblutungsfördernde Mittel und Abführmittel. Auch beim Mengenwachstum konnte sich die Apotheke gut behaupten. Hingegen verzeichneten die Vertriebskanäle außerhalb der Apotheke sowohl nach Menge als auch nach Wert, von ohnehin niedrigem Niveau ausgehend, Rückgänge zwischen 8% und 10%. Insbesondere die dort sehr starken Gruppen wie Melissengeiste, Tonika und Geriatrika hatten zweistellige Verluste.

Ein Blick auf die traditionell außerhalb der Apotheke starken Gesundheitsmittel (Nichtarzneimittel) zeigt, dass Drogerie- und Verbrauchermärkte auch hier Federn lassen mussten: Während letztere bei einem Umsatzvolumen von 507 Mio. € ein Minus von 1,3% verzeichneten, konnten die Apotheken mit Gesundheitsmitteln bei einem Volumen von 484 Mio. € einen Mehrumsatz von 9,5% realisieren. Apothekenexklusiv positionierte Markenprodukte waren hierfür weiterhin der Wachstumsmotor.

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