Niedersachsen gründet biomedizinische Forschungsallianz
An dem interdisziplinären Verbund beteiligen sich in Hannover die Medizinische Hochschule (MHH), die Leibniz Universität (LUH), die Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) sowie das Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM). Sie kooperieren mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und der Technischen Universität in Braunschweig. Die Forschungseinrichtungen bilden einen interdisziplinären Verbund: Infrastruktur und Know-how aus verschiedenen Disziplinen von der Mathematik über Chemie und Biologie bis zur Human- und Tiermedizin werden eng miteinander verzahnt. Damit deckt Niedersachsen jetzt sämtliche Schritte der biomedizinischen Entwicklung von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung ab.
TRAIN realisiert zunächst drei zentrale Infrastrukturprojekte:
Die TU Braunschweig und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung bauen zusammen das BRICS („Braunschweiger Integriertes Centrum für Systembiologie“) auf. Ziel ist es, komplexe biologische Prozesse in ihrer Gesamtheit zu verstehen, sie zu modellieren und zu simulieren. Dadurch wird die biomedizinische Grundlagenforschung in Zukunft erheblich an Effizienz gewinnen.
Ein gemeinsames Wirkstoffzentrum verbindet die Expertise in der chemischen Biologie und der medizinischen Chemie an der Leibniz Universität Hannover und am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Dadurch wird das Potenzial der am HZI vorhandenen Naturstoffsammlung für die Entwicklung neuer Wirkstoffkandidaten erschlossen.
Die Überprüfung der in der Grundlagenforschung und in der präklinischen Forschung gewonnenen Erkenntnisse am Menschen ermöglicht das Hannover Center for Translational Medicine (HCTM), das vom Fraunhofer ITEM in Zusammenarbeit mit der MHH und dem HZI aufgebaut wird. Hier können frühe klinische Studien (Phase I/IIa) durchgeführt werden.
Zur Koordination dieser gemeinsamen Arbeiten haben die Kooperationspartner eine Geschäftsstelle in Braunschweig eingerichtet. Sie wird Aktivitäten der Allianz koordinieren, neue Projektideen in die Umsetzung bringen und als zentraler Ansprechpartner für Forscher und Öffentlichkeit dienen.
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