Micromets BiTE-Antikörper Blinatumomab scheint zur Konsolidierungstherapie von Patienten mit aggressiven Leukämien geeignet

Zwischenauswertung der Phase-2-Studie zur Behandlung von Patienten mit akuter B-Zell lymphoblastischer Leukämie zeigt, dass Blinatumomab minimale Resterkrankung erfolgreich bekämpfen kann

11.12.2008 - USA

Das biopharmazeutische Unternehmen Micromet Inc., das Antikörper zur Behandlung von Krebs, Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen entwickelt, hat eine erste Zwischenauswertung einer Phase-2-Studie des BiTE® Antikörpers Blinatumomab (MT103/MEDI-538) an Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) vorgestellt. Bei Blinatumomab handelt es sich um einen therapeutischen Antikörper, der die T-Zellen von Patienten so aktiviert, dass sie Krebszellen aufspüren und zerstören.

Die Patienten in dieser Phase-2-Studie befinden sich nach intensiven Chemotherapiebehandlungen im Stadium einer vollständigen hämatologischen Remission, haben aber nach wie vor ALL-Krebszellen in ihrem Knochenmark und sind daher im Stadium der so genannten minimalen Resterkrankung (Minimal Residual Disease, oder MRD). Von zahlreichen Studien ist bekannt, dass ALL-Patienten, die trotz Chemotherapie MRD-positiv sind, eine signifikant schlechtere Prognose haben als MRD-negative Patienten. Zwischenergebnisse der laufenden Phase-2-Studie von Blinatumomab zur Behandlung von ALL zeigen, dass der Antikörper die minimale Resterkrankung erfolgreich bekämpfen kann. Bislang wurden sechs Patienten für die Studie rekrutiert. Vier von ihnen haben mindestens zwei 4-wöchige Therapiezyklen mit Blinatumomab absolviert, und drei von diesen vier Patienten waren bereits nach dem ersten Therapiezyklus MRD-negativ. Ein Patient erreichte nach dem ersten Therapiezyklus eine Stabilisierung der Erkrankung und zeigte bislang keine Anzeichen eines hämatologischen Rückfalls. Abgesehen von einem Patienten, der eine Infektion seines zentralvenösen Zugangs erlitt, gab es bislang keine schwer wiegenden Nebenwirkungen.

"Heute gibt es für ALL-Patienten, die nach der Erstbehandlung MRD-positiv sind, nur wenige Behandlungsoptionen und es besteht eine hohe Rückfallwahrscheinlichkeit", kommentierte Prof. Dr. D. Hoelzer, Leiter der deutschen Multicenter-Studiengruppe für Akute Lymphoblastische Leukämie des Erwachsenen (GMALL). "Die Möglichkeit zur Konversion des MRD-Status eines Patienten von positiv zu negativ könnte zu besseren klinischen Ergebnissen führen. Diese Daten lassen annehmen, dass sich Blinatumomab für eine effektive Konsolidierungstherapie eignen könnte, wenn die voran gegangenen Therapien (Chemotherapie oder auch andere zielgerichtete Therapien) nur zu unvollständigem Ansprechen führten."

"Das Ausmaß des Ansprechens auf Blinatumomab, das wir in dieser Studie bei ALL-Patienten beobachtet haben, und der sehr hohe Bedarf von geeigneten Behandlungsmöglichkeiten für diese Patienten lassen erhoffen, dass sich hier eine beschleunigte Entwicklung von Blinatumomab abzeichnet", erklärte Dr. med. Carsten Reinhardt, Micromets Senior Vice President und Chief Medical Officer.

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