Vereinfachtes Rezept: Zwei Gene machen Hautzellen zu Stammzellen
(dpa) Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam hat ein vereinfachtes Rezept für die Rückprogrammierung von Körperzellen zu Stammzellen entwickelt: In den Versuchen der Wissenschaftler genügten zwei Gene und zwei kleine Moleküle, um aus Hautzellen sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS- Zellen) zu machen. iPS-Zellen ähneln embryonalen Stammzellen so weitgehend, dass sie als möglicher Ersatz dafür gelten. Forscher hoffen, darin eine Alternative zur Gewinnung von Stammzellen aus zerstörten Embryonen zu finden.
Das Team um Sheng Ding vom Scripps-Forschungsinstitut und Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin schleuste die Erbanlagen Oct4 und Klf4 in das Erbgut von Hautzellen (Fibroblasten) von Mäuse-Embryonen ein. Mit derselben Genkombination hatten Forscher bereits Nervenvorläuferzellen aus dem Mäusehirn zu iPS-Zellen umprogrammiert. In diesen Nervenvorläuferzellen ist jedoch natürlicherweise auch stets das Gen Sox2 aktiv, das als unverzichtbar für die Rückprogrammierung gilt.
In den Fibroblasten, die sehr viel leichter zu gewinnen sind als Nervenvorläuferzellen aus dem Hirn, ersetzten die Forscher nun die Funktion von Sox2 durch zwei kleine Moleküle namens BIX-01294 und BayK8644. Das Gen Sox2 musste daher nicht wie bisher zusätzlich in das Erbgut der Zellen eingeschleust werden. Auf diese Weise kommen die Forscher mit zwei statt drei oder vier Erbanlagen aus, die in die Zell-DNA eingebaut werden müssen. Forscher möchten iPS-Zellen mit möglichst wenig Eingriffen in das Erbgut herstellen, da solche Veränderungen unter anderem ein Krebsrisiko bergen.
Originalveröffentlichung: Cell Stem Cell, Bd. 3, S. 568
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