Regeln für die Lego-Biologie
Künstliche Zellen sollen neue Materialien, Medikamente oder Treibstoffe herstellen
In der synthetischen Biologie werden leere Zellhüllen mit künstlichen Erbgut-Bausteinen bestückt. Dann produzieren sie genau die gewünschte Substanz. Da die Zellen nur ein abgespecktes Erbgut besitzen und von außen mit Nährstoffen versorgt werden müssen, sind sie allein nicht lebensfähig. Ängste vor außer Kontrolle geratenen Bakterien müsse die Wissenschaft dennoch ernst nehmen, fordert Gaisser. Eine Befragung des Fraunhofer ISI von rund 600 Experten aus diesem neuen Forschungsfeld ergab, dass diese sich dieser Herausforderung bewusst sind.
Laut Befragung rechnen die Experten in etwa fünf Jahren mit ersten Produkten aus der synthetischen Biologie - eine Prognose, die Sibylle Gaisser für sehr optimistisch hält. Doch schon jetzt gibt es erste Erfolge: So ist es gelungen, mittels künstlicher Zellen das hochwirksame Malaria-Medikament Artemisinin herzustellen. Das wurde bisher aus der Pflanze Artemisia gewonnen, allerdings in viel zu kleinen Mengen.
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