QIAGEN-Test mit EU-Zulassung weist Genvariation nach, die Nebenwirkungen bei AIDS-Therapie auslöst

Biomarker HLA-B*5701 signalisiert Risiko für Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Abacavir

21.08.2008 - Deutschland

QIAGEN hat die Einführung eines neuen molekulardiagnostischen Tests bekanntgegeben, mit dem das HLA-B*5701-Allel eine genetische Variation im humanen Leukozytenantigen-System (HLA) nachgewiesen werden kann.

HIV-Patienten mit dem HLA-B*5701-Marker haben ein um 60 % höheres Risiko, eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Abacavir zu entwickeln. Dieser Wirkstoff ist Bestandteil mehrerer Medikamente, die zur Hemmung der reversen Transkriptase als entscheidenden Faktor für die Vermehrung von HI-Viren eingesetzt werden. Eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Abacavir manifestiert sich als ein schweres, zum Teil sogar tödliches Syndrom, das mehrere Organe betrifft und unter anderem von Symptomen wie Fieber, Atembeschwerden oder allgemeinem Unwohlsein begleitet wird.

Im Juli 2008 hat die US-amerikanische Aufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) eine Empfehlung veröffentlicht, nach der alle HIV-Patienten vor der Behandlung mit Abacavir auf das Vorhandensein des HLA-B *5701-Allels gestestet werden sollen. Auch in Deutschland sowie in anderen Ländern wurden ähnliche Empfehlungen publiziert. Damit reagieren die Aufsichtsbehörden auf eine Studie, die in diesem Jahr in dem Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Im Rahmen dieser sogenannten PREDICT-1-Studie, die am Royal Perth Krankenhaus der australischen Murdoch Universität durchgeführt wurde, konnte anhand der Daten von 1956 Patienten aus 19 Staaten gezeigt werden, dass HLA-B*5701 ein wichtiger Marker für mögliche Überempfindlichkeitsreaktionen bei der Behandlung mit Abacavir ist.

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