Auf der Suche nach neuen Krebsgenen in papillärem Schilddrüsenkrebs

14.08.2008

Bösartige Neubildungen der Schilddrüse stellen die häufigste Krebserkrankung im menschlichen Hormonsystem dar. An den Instituten für Molekulare Strahlenbiologie und Pathologie des Helmholtz Zentrums München startet nun ein Forschungsprojekt, das von der Deutschen Krebshilfe mit 160.000 Euro gefördert wird. Unter dem Titel "Nachweis neuer genetischer Marker zur Risikostratifizierung beim papillären Schilddrüsenkarzinom" sollen genetische Veränderungen identifiziert werden. Das Ziel ist dabei, neue Erkenntnisse über genetische Marker für den Einsatz bei Prognose und Therapie dieser Krebsart zu gewinnen.

"In dem Forschungsprojekt, das die Deutsche Krebshilfe finanziert, sollen neue genetische Veränderungen in papillärem Schilddrüsenkrebs nachgewiesen und mit dem Auftreten bereits bekannter genetischer Veränderungen in Verbindung gebracht werden", erklärt Projektleiter Prof. Dr. Horst Zitzelsberger. Er ist kommissarischer Direktor des Instituts für Molekulare Strahlenbiologie am Helmholtz Zentrum München. Als Beispiel für bereits bekannte Genveränderungen sei hier etwa die Umlagerung des "RET-Krebsgens" zu nennen. "Dieses Gen ist bei der Übertragung von Wachstumssignalen in der Zelle beteiligt und beeinflusst somit maßgeblich die Zellteilung und die Zelldifferenzierung." Außerdem sollen genetische Veränderungen aufgedeckt werden, die mit der Bildung von Metastasen einhergehen.

In dem bewilligten Projekt wird das gesamte Genom von papillären Schilddrüsenkarzinomen nach Zugewinnen und Verlusten von DNA-Sequenzen untersucht. Die nachgewiesenen Veränderungen werden statistisch ausgewertet und mit verschiedenen Eigenschaften der Tumoren in Verbindung gebracht. Da die veränderten DNA-Sequenzen bekannt sind, lassen sich auch Gene in den veränderten Bereichen lokalisieren. Durch eine Überprüfung der Genexpression wird ermittelt, inwieweit sich der DNA-Schaden auf die Ausprägung der genetischen Information in den Tumorzellen auswirkt. Die Wissenschaftler wollen darüber hinaus untersuchen, mit welcher Häufigkeit die nachgewiesenen Veränderungen in einer großen Anzahl von Tumorfällen auftreten. Auf der Grundlage genetischer Veränderungen lassen sich dann neue Strategien für Prognose und Therapie dieser Tumorerkrankung entwickeln.

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