Hepatitis C- Bekämpfung: DFG stellt weitere 1,3 Millionen Euro zur Verfügung
Fast die Hälfte des Geldes geht an Forscher der Universität des Saarlandes
Dabei ist die Klinische Forschergruppe 129 ihrem Ziel, neue Angriffspunkte zur Bekämpfung der Infektion sowie der Resistenzentwicklung zu finden, deutlich näher gekommen. Wegen dieser Erfolge fördert die DFG die Arbeit der Gruppe für weitere drei Jahre mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Die beteiligten Universitäten und das Max-Plank-Institut haben sich zu einer Gegenfinanzierung in gleicher Höhe verpflichtet, so dass der Forschergruppe ein Gesamtetat von über 2,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen wird.
Arzneistoffe, die eine Hepatitis-C-Infektion spezifisch blockieren würden, sind bisher nicht auf dem Markt. Für die in Entwicklung befindlichen Medikamente ist ein weiteres Problem die häufige Resistenzentwicklung des Virus. Diese unbefriedigende Situation wollen zwei Forscherteams an der UdS innerhalb der Klinischen Forschergruppe durch die Fortsetzung ihrer Arbeit verbessern. Die Arbeitsgruppe von Prof. Rolf Hartmann am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie hat sich der Herausforderung gestellt, neue Wirkstoffe gegen das Virus zu entwickeln, während die Ergründung von Mechanismen der Resistenzentwicklung im Vordergrund der Arbeit des Homburger Virologen Prof. Andreas Meyerhans und seiner Mitarbeiter steht.
Das Ziel des Teams von Pharmazeuten, Chemikern und Biologen um Prof. Hartmann ist die Erforschung und Optimierung neuer Wirkstoffmoleküle, die den Eintritt des Hepatitis C-Virus in die Leberzelle hemmen und damit den Infektionszyklus stoppen könnten. In der vergangenen Förderperiode wurden bereits erste aktive Substanzen identifiziert und weiterentwickelt. Die ersten Hürden im langwierigen Prozess der Arzneistoffentwicklung konnten die Wissenschaftler also erfolgreich meistern.
Dennoch sind sich die Forscher am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie bewusst, dass sie wissenschaftlich absolutes Neuland betreten haben. Sie sind die ersten, die den "CD81" genannten Zellrezeptor als Zielstruktur für das Virus verwenden; entsprechend gab es auch keinerlei Vorkenntnisse. Die Gruppe setzt auf die langjährige Erfahrung, die am Institut mit vergleichbaren Projekten gewonnen wurde. Unter ähnlichen Ausgangsbedingungen war hier teilweise sogar die Entwicklung von Arzneistoffkandidaten gelungen. Das Teilprojekt am Institut für Pharmazeutische Chemie wird von der DFG und der Universität des Saarlandes in den nächsten drei Jahren mit über 600.000 Euro gefördert.
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