Neuartiger Ansatz zur Behandlung von Alzheimer und anderen Krankheiten durch Abzielen auf Zellmembran-RAFTS
Unter dem Titel "Efficient inhibition of the Alzheimer's disease Beta-secretase by membrane targeting" beschreibt der Artikel, wie Beta-Sekretase, das entscheidende Enzym bei der Produktion des mit Alzheimer in Verbindung stehenden Beta-Amyloid-Peptids, durch die Verwendung von in den Zellmembran-RAFTS verankerten Substanzen effektiv gehemmt werden kann. Anders als bestehende Ansätze zur Hemmung von Beta-Sekretase, die den intrazellulären Aufenthaltsort des Zielproteins oder die unterschiedliche Gestalt, die das Protein in diesem Zusammenhang annehmen kann, nicht berücksichtigen, werden diese Hemmstoffe durch die RAFT-Verankerung direkt an den Ort gebracht, an dem die Beta-Sekretase ihre neurotoxische Aktivität ausübt.
"Unsere Daten bilden den Proof-of-Principle für einen neuen Ansatz, bei dem niedermolekulare Hemmstoffe zu den RAFT-Zielen in den Zellmembranen geleitet werden, die die Krankheit verursachen. In diesem Fall verfügt der Ansatz durch die Ausrichtung der Hemmung auf die funktionale Zellmembran-Domäne, in der das Enzym aktiv ist, über Potential zur Nutzung bei der Entwicklung von wirkungsvolleren Beta-Sekretase-Hemmern zur Behandlung von Alzheimer", erklärte Professor Kai Simons vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik und Mitgründer von JADO. "Wir glauben, dass diese neuartige Strategie auch bei der Entwicklung von Therapeutika gegen andere RAFT-Ziele bei einer Vielzahl von anderen Krankheiten eingesetzt werden kann."
Beta-Sekretase wird aus der Zellmembran in intrazelluläre Kompartments (Endosome) internalisiert, wo es sein Substrat, das Amyloid-Precursor-Protein (APP), spaltet. Die meisten löslichen Hemmer von Beta-Sekretase erhalten keinen Zugang zu diesem internen Aufenthaltsort. Die Forscher untersuchten deshalb zunächst, ob die Verankerung eines solchen Beta-Sekretase-Hemmstoffs an der Membran diesem eine höhere Wirkung verleiht, indem er zum richtigen Kompartment gebracht wird. Ein Beta-Sekretase Peptidinhibitor, der die lösliche Beta-Sekretase hemmte, ohne allerdings das Enzym im zellulären Assay zu blockieren, wurde mit einem Sterol-Ankermolekül verbunden. Mit diesem RAFT-verankerten Wirkstoff konnte eine starke Hemmung der Beta-Sekretase-Aktivität nachgewiesen werden, wobei Konzentrationen von nur 100 nM ausreichend waren, um das Auftreten des Amyloid-Peptids vollständig zu blockieren. Im Tiermodell von Alzheimer hat der gleiche Sterol-verankerte Hemmstoff die Bildung von Beta-Amyloid im Gehirn über 4 Stunden um 50% reduziert, wogegen der freie Inhibitor wirkungslos war.
Die Forscher erklärten, dass der Vorteil der Verwendung eines Sterol-Ankers darin bestand, auf die Konzentration des Inhibitors in den sterolreichen RAFT-Domänen, in denen die Beta-Sekretase APP spaltet, abzuzielen und diese zu erhöhen. Überdies wurde auch nachgewiesen, dass der RAFT-Anker nicht durch einen anderen Lipidtyp ersetzt werden kann und dass Kenntnisse der RAFT-Chemie von entscheidender Bedeutung sind.
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