Schleswig-Holstein fördert Fraunhofer-Forschung in Lübeck

05.03.2008

Die Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB in Lübeck erhält eine Anschubfinanzierung über neun Mio Euro. Der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, überreicht den Zuwendungsbescheid an Prof. Dr. Charli Kruse, den Leiter der Gründungsabteilung.

Bisher sind Organismen, die im Wasser leben, noch sehr wenig erforscht. Fraunhofer-Wissenschaftler möchten aus diesen Ressourcen neue Wirkstoffe und Verfahren für die Medizin, Kosmetik, Landwirtschaft und chemische Industrie entwickeln. Die Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB soll sich in fünf Jahren zu einem Fraunhofer-Institut mit breitem Fächerspektrum entwickeln. Der Neubau für die bis dahin voraussichtlich 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll 2013 bezugsfertig sein. "Wir stärken die industrienahe Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften und marinen Biotechnologie in Schleswig-Holstein", betont Prof. Günter R. Fuhr, geschäftsführender Direktor des EMB und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IMBT in St. Ingbert. Der Gründungsabteilungsleiter, Prof. Charli Kruse freut sich über die Förderung. "Mit der Anschubfinanzierung werden wir in den folgenden drei Jahren die Gründungsabteilung ausbauen."

"Unsere Schwerpunkte am EMB werden die Isolation, Kultivierung und Differenzierung von Stammzellen sein, insbesondere auch aus marinen Organismen", erklärt Kruse. Die Forschungsergebnisse können dann beispielsweise für die regenerative Medizin und bei Testverfahren in der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie genutzt werden. "Wir entwickeln aquatische Technologien, das heisst, wir erforschen die biologischen Ressourcen aus dem Wasser und produzieren etwa aus Algen und Fischzellen neuartige Produkte für die Medizin oder Ernährung", erklärt Kruse. Darüber hinaus arbeiten die Forscher an Geräten und Softwareprogrammen für die industrielle Fertigung.

Die Einrichtung ist eingebunden in den Fraunhofer-Verbund Life Sciences, einen Zusammenschluss von sechs Fraunhofer-Instituten. In diesem Netzwerk arbeiten mehr als 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie bündeln ihr Know-how in den Bereichen Biologie, Biomedizin, Pharmazie, Toxikologie und Lebensmitteltechnologie.

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