Phase-III-Studie mit Pazopanib und Lapatinib bei Patientinnen mit entzündlichem Brustkrebs gestartet

10.01.2008

Prä-klinische und erste klinische Hinweise lassen vermuten, dass die Kombinationstherapie mit der antiangiogenen Substanz Pazopanib und dem dualen ErbB1/ErbB2-Hemmstoff Lapatinib das Tumorwachstum stärker hemmt als jedes der Mittel allein. GlaxoSmithKline (GSK) hat deshalb eine multizentrische, placebokontrollierte, randomisierte, doppelblinde Studie der Phase III gestartet.

Brustkrebs gehört zusammen mit Hautkrebs zu den weltweit häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Der entzündliche Brustkrebs ist eine besonders aggressive Form, dem weltweit etwa ein bis vier Prozent aller invasiven Brusttumoren zuzuordnen sind. Trotz einiger Fortschritte ist die Prognose mit einer 3-JahresÜberlebenszeit von 40 Prozent gegenüber 85 Prozent bei Patientinnen mit nichtentzündlichem, lokal fortgeschrittenem Brustkrebs weiterhin schlecht. Umso größer ist daher der Bedarf an wirksamen Therapien.

Um die Kombination der beiden Wirkstoffe Lapatinib und Pazopanib weiter zu erforschen, hat GlaxoSmithKline eine placebokontrollierte, randomisierte, multizentrische klinische Studie der Phase III in der Indikation entzündlicher Brustkrebs gestartet. Ziel der Studie ist der Vergleich des progressionsfreien Überlebens. Zu den sekundären Zielen gehören die objektive Ansprechrate und -dauer, Lebensqualität, Gesamtüberleben, Sicherheit und Verträglichkeit, Biomarker und Pharmakogenomik.

Lapatinib ist ein so genanntes "small molecule". Es hemmt die Tyrosinkinase-Komponenten der ErbB1-(EGFR)- und ErbB2-(HER2)-Rezeptoren. Deren Überexpression spielt eine Rolle bei verschiedenen Prozessen, die zur Entstehung von Krebs führen. Der Wirkstoff ist in den USA und in der Schweiz in Kombination mit Capecitabin für die Behandlung von Frauen mit ErbB2-positivem fortgeschrittenem Brustkrebs zugelassen. Am 14. Dezember 2007 hat zudem die europäische Zulassungsbehörde EMEA Lapatinib zur Zulassung in Europa empfohlen. Als "Targeted Therapy" wird das Molekül in weiteren Indikationen geprüft, darunter bei Nierenkrebs sowie bei Kopf- und Halstumoren.

Pazopanib ist ein Multi-Target Tyrosinkinase-Inhibitor, der oral eingenommen wird. Das "small molecule" soll die Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) hemmen, die das Tumorwachstum begünstigen. Der Wirkstoff blockiert die Tyrosinkinase-Aktivität des so genannten VEGF-Rezeptors (Rezeptor für den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor) sowie die des PDGF-Rezeptors (Rezeptor für den Plättchen-Wachstumsfaktor) und von c-Kit. Die ersten beiden Rezeptoren spielen bei Angiogenese-Prozessen eine wichtige Rolle. Pazopanib wird in klinischen Studien zur Behandlung von Nierenzellkrebs, Brustkrebs und weiteren Tumorerkrankungen geprüft. Pazopanib wird als Monotherapie, in Kombination mit Lapatinib oder in Kombination mit Chemotherapie untersucht.

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