31 neue Medikamente sorgten 2007 fuer medizinische Durchbrüche
Eine positive Innovationsbilanz zieht der VFA für das zu Ende gehende Jahr: 2007 haben forschende Pharmaunternehmen durch neue oder neuartige Medikamente wieder wichtige Fortschritte in der Medizin ermöglicht. So können Diabetespatienten jetzt mit Medikamenten ihren Blutzuckerspiegel ohne das Risiko von "Unterzucker" senken. Verschiedene Krebsarten lassen sich wirksamer behandeln. AIDS-Viren können auf neuartige Weise in Schach gehalten werden. Gegen Hautinfektionen ist eine neue Antibiotika-Klasse verfügbar geworden. Erstmals gibt es auch Arzneimittel gegen das Hunter-Syndrom, die Chorea Huntington und die paroxysmale nächtliche Haemoglobinurie, drei seltene genetisch bedingte Erkrankungen, die unter anderem Organschäden oder Blutgerinnsel hervorrufen. Kindern kommen des weiteren beispielsweise neue Präparaten gegen Epilepsie und Leukaemie zugute.
Insgesamt haben forschende Pharmaunternehmen in diesem Jahr 31 Medikamente mit neuen Wirkstoffen auf den Markt gebracht, darunter acht gegen seltene Krankheiten. Dazu kommen noch neun Präparate in neuer Darreichungsform, mit der sich schon bekannte Wirkstoffe anders und damit beispielsweise wirkungsvoller oder einfacher einnehmen lassen.
Dazu Cornelia Yzer, Hauptgeschaeftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA): "Mit ihren neuen Praeparaten haben sich die Unternehmen auf die Behandlung schwerer, oft lebensbedrohlicher Krankheiten konzentriert. Viele davon erschliessen therapeutisches Neuland. Ihre Entwicklung hat unsere Unternehmen im Schnitt 12 Jahre gedauert und 800 Millionen US-Dollar gekostet."
"Nun ist zu hoffen", so Yzer weiter, "dass diese Innovationen die Patienten auch erreichen. Denn bislang wird der Arzneimittelfortschritt einem Grossteil deutscher Patienten nur zögerlich zugänglich gemacht." So betrage der Marktanteil von Praeparaten, die nicht älter als fuenf Jahre sind, in Deutschland lediglich 6 Prozent, in Frankreich und Grossbritannien dagegen 15 Prozent, in Schweden sogar 21 Prozent. Fast jede Behandlung hierzulande werde also mit älteren Präparaten durchgeführt, auch wenn bessere neue verfuegbar sind.
Die Medikamente mit neuen Wirkstoffen verteilen sich auf die folgenden medizinischen Gebiete: Infektionen (6), Krebs (5), Herz-Kreislauf-Krankheiten (3), Blutarmut (3), Diabetes (3), angeborene Stoffwechselstörungen (2), Krankheiten des Nervensystems (3), Knochen- und Gelenkkrankheiten (2), Augenleiden (1).
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