Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis an Kieler Pharmazeuten und Braunschweiger Pflanzenbiologen

03.12.2007

Ein Team des Pharmazeutischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität Kiel und des Instituts für Pflanzenbiologie der Technischen Universität Braunschweig wurden am 29. November mit dem Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Sie erhalten den Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, für eine gemeinsame Publikation von Dr. Antje Havemeyer, Dr. Thomas Kunze und Prof. Dr. Bernd Clement aus Kiel und Prof. Dr. Ralf R. Mendel, Dr. Florian Bittner und Dipl.-Biol. Silke Wollers aus Braunschweig.

Beide Forscherteams arbeiten seit Anfang 2006 interdisziplinär an der Entdeckung eines neuen Enzyms bei Säugetieren, das von hohem pharmazeutischen Interesse ist, da es Vorstufen von Arzneistoffen effizient in der Zelle in die pharmakologisch aktive Form umwandeln kann (Prodrug-Prinzip). So ist es möglich, bestimmte Arzneistoffe auch in Tablettenform geben zu können. Das dafür verantwortliche neue Enzym enthält als katalytisch wirksames Metall das Molybdän. Vierzig Jahre ging man davon aus, dass Säuger nur drei Molybdän-haltige Enzyme besitzen. Jetzt haben die Braunschweiger und Kieler Wissenschaftler das vierte derartige Enzym gefunden. Zwischenzeitlich ist es auch beim Menschen nachgewiesen worden. Es gibt das neue Enzym sogar bei Pflanzen, wo es aber offensichtlich eine andere Funktion haben muss.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nach der Publikation der Forschungsergebnisse im Sommer 2007 dem Braunschweiger Team eine Projektförderung genehmigt, um diese bisher unbekannte Funktion bei Pflanzen aufzuklären. Die Kieler Gruppe überträgt das Prodrug-Prinzip in Kooperation mit der Pharmazeutischen Industrie auf zahlreiche Arzneistoffkandidaten.

Die Phoenix Pharma AG zeichnet in jedem Jahr wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten Pharmakologie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Technologie, die in einer deutschen oder englischen Fachzeitschrift veröffentlicht wurden, mit dem Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis aus.

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