TransMIT vermittelt neuartiges Verfahren zur Herstellung von Alzheimer-Wirkstoff

Memantine kann zukünftig noch umweltschonender und kostengünstiger dank Erfindung der Justus-Liebig-Universität Gießen hergestellt werden

15.11.2007

Die Patentverwertungsagentur der drei mittelhessischen Hochschulen TransMIT GmbH hat jüngst den Verkauf eines neuartigen Verfahrens zur Herstellung des Alzheimer-Wirkstoffs Memantine an die Frankfurter Merz Pharmaceuticals Gmbh vermittelt.

Der von Merz entwickelte und zur Behandlung der moderaten bis schweren Alzheimer-Demenz zugelassene Wirkstoff Memantine (1-Amino-3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid) konnte bislang nur unter erschwerten Synthesebedingungen hergestellt werden. Die drei notwendigen Arbeitsschritte Bromierung - Formamidierung - Amidspaltung führten zudem zu entsprechend großen Ausbeuteverlusten.

Memantine gehört chemisch zur Gruppe der Diamantoid-Derivate. Der Gießener Professor Peter R. Schreiner ist weltweit einer der Experten auf dem Gebiet der Diamantoidenchemie. Das von ihm erfundene Syntheseverfahren zur Herstellung von 1-Amino-3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid ermöglicht nun ein Eintopfverfahren mit weit günstigeren Reaktionsbedingungen. Es verkürzt die Anzahl der notwendigen Arbeitschritte auf nur mehr zwei, indem es den Arbeitsschritt der Bromierung überflüssig macht. Gleichzeitig weist es einen höheren Umsetzungsgrad sowie ein geringeres Verunreinigungsprofil auf. Mit dem neuartigen Syntheseverfahren kann das Alzheimer-Medikament zukünftig umweltschonender sowie zeit- und kostensparender hergestellt werden.

Dr. Peter Stumpf, Geschäftsführer der TransMIT GmbH, freut sich, "dass die Justus-Liebig-Universität Gießen der Merz Pharmaceuticals GmbH mit einem innovativen Verfahren zur Herstellung seines wichtigsten Produktes behilflich sein konnte."

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