Neue Publikation belegt Potenzial von Apogenix-Wirkstoffen zur Eliminierung menschlicher Krebsstammzellen
Die Daten zeigen, dass menschliche Krebsstammzellen durch eine Kombination von chemotherapeutischen Medikamenten und Wirkstoffen, die den so genannten IL-4-Signalweg blockieren, mit hoher Wirksamkeit abgetötet werden. Man geht heute davon aus, dass diese Krebsstammzellen für die Entstehung von Metastasen verantwortlich sind, die noch Jahre nach der Entfernung eines Primärtumors und anschließender Chemotherapie wieder auftreten können. Apogenix entwickelt ein Portfolio von IL-4-Blockern, die in diesen Mechanismus eingreifen. Erste klinische Studien sollen spätestens 2010 starten.
Stassi und seine Arbeitsgruppe konnten bereits in früheren Publikationen nachweisen, dass Krebszellen die Zytokine IL-4 und IL-10 produzieren und damit die Expression anti-apoptotischer Proteine erhöhen. "Wir haben nun gezeigt, dass auch Krebsstammzellen diesen Mechanismus nutzen, um sich vor dem Absterben durch Apoptose zu schützen. Dadurch verlieren Chemotherapeutika, die ansonsten den Tod dieser Zellen verursachen würden, ihre Wirksamkeit", so Dr. Giorgio Stassi, Professor in der Abteilung für Chirurgie und Onkologie der Universität Palermo, Italien, und Hauptautor der Studie. "Darüber hinaus konnten wir nachweisen, dass die Behandlung mit Antagonisten, die den IL-4-Rezeptor blockieren, oder mit Antikörpern, die IL-4 neutralisieren, die Antitumor-Wirksamkeit von herkömmlichen Chemotherapeutika stark verbessern. Diese Erkenntnisse belegen das große Potenzial dieses neuartigen therapeutischen Ansatzes, mit dem vor allem die langfristigen Überlebenschancen von Krebspatienten verbessert werden könnten."
Apogenix entwickelt verschiedene Wirkstoffe zur Blockade der IL-4-Signalwirkung: APG201 ist ein IL-4-Rezeptor-Antagonist, der IL-4-Rezeptoren blockiert, APG232 ein Antikörper gegen IL-4, der die Wechselwirkung von IL-4 mit dem Rezeptor verhindert. Mit beiden Ansätzen wurden laut Unternehmen bereits viel versprechende Forschungs- und präklinische Daten erzielt. So zeigten in vivo und in vitro Daten beispielsweise, dass beide Wirkstoffe in Verbindung mit einer Chemotherapie das durch Krebs- oder Krebsstammzellen hervorgerufene Tumorwachstum sehr effizient unterdrücken. Der als 'two-hit attack' bezeichnete Wirkmechanismus ist einfach, aber hoch wirksam. Im ersten Schritt normalisieren die Wirkstoffkandidaten von Apogenix die Produktion anti-apoptotischer Proteine durch eine IL-4-Blockade und machen die Krebszellen damit wieder empfänglich für die Mechanismen der Apoptose. Danach kann die Apoptose durch herkömmliche Chemotherapeutika eingeleitet werden.
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Themenwelt Antikörper
Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.
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