Arzneimittel beim "Zappelphilipp-Syndrom" ADHS nicht vorschnell absetzen
Kinder über sechs Jahren können ergänzend zu anderen Therapieformen mit Methylphenidat behandelt werden. Im normalen Dosisbereich sind Nebenwirkungen selten. Sie treten meist nur zu Beginn der Behandlung auf und können durch eine Verminderung der Dosis oder geänderte Einnahmezeiten beherrscht werden. Als Alternative zu Methylphenidat kann die Apotheke Rezepturen mit dem Wirkstoff Amphethamin anfertigen. Oder der Arzt kann den Wirkstoff Atomoxetin verordnen, dessen Wirkung allerdings verzögert einsetzt. In der Selbstmedikation können Eltern homöopathische Arzneimittel einsetzen. Abzuraten ist von Nahrungsergänzungsmitteln mit AFA-Algen.
Morck: "Das "Zappelphilipp-Syndrom" wird seit einigen Jahren stark beworben. Aber nicht jedes unruhige Kind hat ADHS. Eltern sollten deshalb auf die Diagnose eines Facharztes vertrauen." Nach Angaben des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI) wurden im Jahr 2006 1,47 Millionen Packungen Methylphenidat verordnet. Das sind 48 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. 45 Prozent der Packungen verordneten Kinderärzte, weitere 25 Prozent Neurologen.
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