Neuer therapeutischer Ansatz gegen Lungenkrebs: Nano-Transporter bringen neuen Wirkstoff in die Lungenkrebs-Zelle

30.07.2007

Pharmazeuten aus Saarbrücken arbeiten zusammen mit Pharmakologen aus Stuttgart an einem neuen therapeutischen Ansatz für die Bekämpfung von Lungenkrebs. Die Deutsche Krebshilfe (DKH) fördert für weitere zwei Jahre ein gemeinsames Forschungsprojekt des Stuttgarter Dr. Margarete Fischer-Bosch-Instituts für Klinische Pharmakologie und des Instituts für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie der Universität des Saarlandes.

Gegen das Bronchialkarzinom entwickeln Saarbrücker und Stuttgarter Wissenschaftler zur Zeit ein neuartiges Therapiekonzept. Im Mittelpunkt des Ansatzes steht das so genannte "Unsterblichkeitsenzym" Telomerase, das entscheidend für die Vermehrung der Krebszellen verantwortlich ist. Dieses als Tumormarker bekannte Enzym sehen die Wissenschaftler als vielversprechenden Ansatzpunkt, um das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen zu hemmen. In der Vergangenheit wurden verschiedenartige Telomerasehemmer entwickelt und getestet. Die wirksamsten dieser Hemmstoffe werden nun in Nanopartikel verpackt, die eine verbesserte Aufnahme der Wachstumshemmer in die Tumorzelle, beziehungsweise den Wirkort, den Zellkern, ermöglichen.

Prof. Dr. Claus-Michael Lehr und Dr. Ulrich Schäfer forschen am Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie der Universität des Saarlandes an der Optimierung dieser Nano-Transporter. Am Institut für Klinische Pharmakologie der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart (Prof. Dr. Ulrich Klotz und Dr. Thomas Mürdter) wird in Zusammenarbeit mit der Lungenfachklinik Schillerhöhe (Privatdozent Dr. Godehard Friedel) aus operativ entfernten Lungentumoren eine Zellkulturbank aufgebaut, anhand der überprüft wird, ob die Tumoren auf die Telomerasehemmer ansprechen.

Außerdem arbeiten die Forscher gemeinsam an einer neuartigen Verabreichungsform des Medikaments durch Inhalation. Hierdurch soll eine lokale, möglichst nebenwirkungsfreie Therapie gegen Lungenkrebs erreicht werden. Für die Forschungen wurden von der Deutsche Krebshilfe nun Fördermittel in Höhe von insgesamt 516.600 Euro bereitgestellt.

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