Damit gebrochene Knochen schneller heilen

08.06.2007

Die Behandlung von Knochenbrüchen bei Patienten mit Osteoporose soll in Zukunft besser werden. Dieses Ziel hat sich eine neue überregionale Forschergruppe gesetzt, deren Einrichtung die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nun bewilligt hat. Aus der Uni Würzburg ist die Arbeitsgruppe von Professor Franz Jakob daran beteiligt. Die Forschergruppe ist auf sechs Jahre angelegt, wobei sie sich nach drei Jahren einer Zwischenbegutachtung zu unterziehen hat. Die Würzburger haben für das Vorhaben Stellen für zwei Wissenschaftler und eine Technische Assistenz genehmigt bekommen. Insgesamt fördert die DFG das Würzburger Team in den kommenden drei Jahren mit rund einer halben Million Euro.

Die Heilung von Knochenbrüchen ist bei Patienten mit einer Osteoporose gestört und verzögert. Falls die Brüche operiert werden müssen, können die notwendigen Implantate häufig nur schwierig in dem brüchigen Knochengewebe befestigt werden: "Darum haben die derart versorgten Frakturen nicht die nötige Anfangsstabilität, um eine schnelle Mobilisierung und Rehabilitation zu gewährleisten", erklärt Professor Jakob.

Das Ziel der DFG-Forschergruppe ist es darum, die molekularen und zellulären Mechanismen der gestörten Knochenheilung zu erfassen. Mit diesem zusätzlichen Wissen sollen dann neue therapeutische Möglichkeiten und Strategien entwickelt werden, mit denen sich die Heilung beschleunigen und die Stabilisierung des Knochens operativ verbessern lässt.

Das Konsortium setzt sich zusammen aus vier Arbeitsgruppen aus den Universitäten Ulm, Hamburg, München und Würzburg. Ihre Fähigkeiten ergänzen sich in idealer Weise: Die Gruppe des Sprechers, Professor Lutz Claes, vom Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik in Ulm befasst sich seit Jahren mit der Biomechanik bei der Heilung von Knochenbrüchen und bringt von daher die Kompetenz für die Entwicklung neuer operativer Verfahren mit. Die Hamburger Forscher um Professor Michael Amling von der Unfallchirurgischen Klinik sind Spezialisten für die Genetik der Osteoporose am Maus-Modell. Sie können wichtige Beiträge zu den zellbiologischen Mechanismen liefern, die bei der Osteoporose gestört sind.

Das Münchener Team setzt sich zusammen aus Wissenschaftlern der Chirurgischen Klinik der Universität unter der Leitung von Professor Wolf Mutschler und aus Forschern vom Institut für molekulare Tierzucht und Biotechnologie unter der Leitung von Professor Eckhard Wolf. In diesem Institut wurden Methoden zur Klonierung von Großtieren erarbeitet. Darum gibt es dort die Möglichkeit, Modelle für osteoporotische Brüche zu entwickeln und operative Verfahren zu testen.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...