Phase-II-Studien mit multi-target Tyrosinkinase-Inhibitoren gegen Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) gestartet

29.03.2007 - Deutschland

Zur potenziellen Behandlung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) hat GlaxoSmithKline (GSK) klinische Phase-II-Studien gestartet. Die internationalen, multizentrischen Studien untersuchen die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Wirkstoffkombination Lapatinib + Pazopanib bei der Behandlung von fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs. Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass Pazopanib das Wachstum solider Tumore hemmen kann, indem der Wirkstoff die Blutversorgung des Tumors drosselt. Für die Studie, an der weltweit rund 180 Frauen teilnehmen, werden in Deutschland noch Patientinnen mit erneut aufgetretenem, fortbestehendem oder metastasiertem (Stadi-um FIGO IVB) Gebärmutterhalskrebs gesucht.

Im Rahmen der Phase-II-Studien wird die Verträglichkeit der Wirkstoffkombination Pazopanib + Lapatinib untersucht. An der Studie sollen über einen Zeitraum von 12 Monaten insgesamt 180 Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs teilnehmen. 60 Frauen werden ausschließlich Pazopanib, 60 Lapatinib und weitere 60 eine Kombination aus beiden Wirkstoffen in Tablettenform erhalten.

Pazopanib ist ein multi-target Tyrosinkinase-Inhibitor zur Behandlung von Krebs, der oral eingenommen wird. Das "small molecule" hemmt die Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese), die das Tumorwachstum begünstigen. Dazu blockiert der Wirkstoff die Tyrosinkinase-Aktivität des so genannten VEGF-Rezeptors (Rezeptor für den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor) sowie die des PDGF-Rezeptors (Rezeptor für den Plättchen-Wachstumsfaktor). Beide Rezeptoren spielen bei Angiogenese-Prozessen eine wichtige Rolle.

Lapatinib ist ein dualer Tyrosinkinase-Hemmer. Der Wirkstoff wird als Tablette eingenommen und blockiert die Tyrosinkinase-Aktivität der ErbB1 (EGF)- und ErbB2 (HER2)-Rezeptoren im Inneren der Zelle. Dadurch werden Wachstumssignale an die Zelle gestoppt und es kann zur Hemmung des Tumorwachstums kommen. Grund: Die Stimulation von ErbB1 und ErbB2 spielt eine Rolle bei der Zellteilung und bei verschiedenen Prozessen, die zur Tumorprogression, Gewebeinvasion und Metastasierung führen. Da Lapatinib ein so genanntes "small molecule" íst, kann die Substanz die Blut-Hirn-Schranke vermutlich leichter durchdringen als größere Moleküle. Dadurch könnte der Wirkstoff möglicherweise auch auf Hirnmetastasen wirken.

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