DFG-Projekt geht Wirkmechanismen im Gehirn nach

27.03.2007

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein neuropharmakologisches und neurowissenschaftliches Verbundprojekt der Universität Leipzig mit drei Millionen Euro zum Thema "Neuronale und gliale P2-Rezeptoren, molekulare Struktur und funktionelle Bedeutung".

"Die Einrichtung der Forschergruppe wird die Forschungslandschaft in Leipzig erheblich bereichern und die Profilbildung begünstigen.", heißt es im Bestätigungsschreiben der DFG und weiter: "Leipzig kann zu einem internationalen Standort in diesem sich entwickelnden Arbeitsfeld werden." An dem Projekt sind außerdem die Universitäten in Aachen, Frankfurt, Tübingen, das Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin in Berlin und die Max-Planck-Institute für Biophysik und Hirnforschung in Frankfurt/Main beteiligt. Die Koordination des Projektes erfolgt in Leipzig, Sprecher ist Prof. Dr. Peter Illes, Direktor des Rudolf-Boehm-Institutes für Pharmakologie und Toxikologie sowie Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Das Projekt wird drei Jahre lang mit je ca. 1 Mio Euro gefördert. Eine zweite Förderphase über weitere drei Jahre soll sich anschließen.

P2-Rezeptoren im peripheren und zentralen Nervensystem stellen die Verbindung zu extrazellulären Nukleotiden her. Spezifische Nukleotide, wie sie von den Wissenschaftlern der DFG-Forschergruppe in Verbindung mit den Rezeptoren untersucht werden, sind Adenosintriphosphat (ATP) oder das Uridintriphosphat (UTP). Welche Rolle der P2-Rezeptor-ATP-Mechanismus im Nervensystem spielt, wie er funktioniert und wie z.B. Medikamente wirken könnten - das sind Fragestellungen, denen die Wissenschaftler nachgehen. Ziel ist es, den Wirkungsmechanismus aufzuklären und die Potenzen solcher Medikamente zu erfassen, um die Grundlage für weitergehende Nutzungsmöglichkeiten zu legen.

"Wenn man weiß, wie vielfältig die Wirkung von ATP im Organismus ist, erhält man eine Vorstellung davon, wie notwendig es ist, solchen Wirkmechanismen auf die Spur zu kommen.", erklärt Prof. Illes. Medikamente auf dieser Basis werden entwickelt oder bereits heute als starke Schmerzmittel, in der Krebsbehandlung, als Blutgerinnungshemmer, bei der Behandlung von Mukoviszidose, für Augentropfen gegen trockene Augen eingesetzt.

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