Forscher zweifeln an Gen-Mais-Sicherheit
Bundesamt: keine Bedenken
(dpa) Französische Wissenschaftler zweifeln an der Sicherheit eines bereits zugelassenen Gentechnikprodukts. In einem Tierversuch hätten Ratten, die mit der Gen-Mais-Sorte MON863 gefüttert wurden, Vergiftungssymptome und Schädigungen von Leber und Nieren aufgewiesen, sagte Gilles-Eric Séralini von der französischen Forschergruppe CRIIGEN auf einer Veranstaltung der Umweltorganisation Greenpeace in Berlin. Greenpeace wertet die Forschungsarbeit als Beleg für ein potenzielles Gesundheitsrisiko durch gentechnisch veränderten Mais. Der Genmais-Hersteller Monsanto und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sehen hingegen keinerlei gesundheitliche Bedenken für Ratten oder Menschen.
Das BVL erklärte, eine Wirkung des genveränderten Mais auf die Ratten könne aus der Fütterungsstudie nicht abgeleitet werden. Vom Unternehmen hieß es: «MON863 ist gründlich von Hunderten von unabhängigen Wissenschaftlern im Auftrag von Genehmigungsbehörden überall auf der Welt (unter anderem vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in Berlin) geprüft worden.» Er sei in vielen Ländern als Lebensmittel zugelassen, darunter in den USA, Kanada, in der EU, Russland und in Mexiko. Geringfügige Schwankungen im Blutbild und Veränderungen an den Nieren von Ratten seien in Versuchen und auch bei der Verfütterung von konventionell angebautem Mais aufgetreten.
Die Forscher um Séralini hatten eine Studie des Herstellers von MON863 erneut analysiert. Greenpeace hatte sich zuvor erfolgreich für die Herausgabe der Tierversuchsdaten durch den Saatgutkonzern Monsanto eingesetzt. Nach Angaben der Umweltorganisation ist die mit einem eingebauten Insektengift ausgestattete Sorte MON863 seit Januar 2006 für den Import in die Europäische Union (EU) als Lebens- und Futtermittel zugelassen. «Der Mais muss sofort vom Markt genommen werden», forderte Greenpeace-Gentechnikexperte Christoph Then. Zumindest in Europa könne aber für die Verbraucher Entwarnung gegeben werden. Es werde hier sehr akribisch darauf geachtet, dass kein gentechnisch veränderter Mais in Lebensmittel gelange.
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