Prof. Rudolf Jaenisch mit Max-Delbrück-Medaille geehrt
Prof. Jaenisch und seine Mitarbeiter arbeiten unter anderem mit Stammzellen, die von menschlichen Embryonen stammen, die durch künstliche Befruchtung (in-vitro-Fertilisation) entstanden sind. Für eine Therapie sind sie nach seiner Aussage nicht geeignet, da sie von dem Immunsystem eines Empfängers abgestoßen würden. Deshalb versucht die Forschung über die Technik des Zellkerntransfers embryonale Stammzellen zu gewinnen, die das Immunsystem nicht attackiert. Dabei entkernen die Forscher eine Eizelle und fügen stattdessen den Zellkern einer Körperzelle ein, etwa einer Hautzelle. Die daraus in einer Petrischale entstandenen embryonalen Stammzellen, so ist die Vorstellung, werden dem Spender der Körperzellen zu therapeutischen Zwecken wieder zurückgegeben und von seinem Immunsystem nicht angegriffen.
Zwar gelang es Prof. Jaenisch erstmals zu zeigen, dass mit therapeutischem Klonen ein Gendefekt in Mäusen korrigiert werden kann. Doch bevor an den Einsatz von therapeutischem Klonen beim Menschen ernsthaft gedacht werden kann, muss die Forschung noch eine Reihe von Fragen klären. Prof. Jaenisch und seine Mitarbeiter wollen verstehen, wie die Eizelle die in sie eingebrachten Körperzellen in embryonale Stammzellen umprogrammiert und was eine embryonale Stammzelle zu dem macht, was sie ist. "Es geht darum zu verstehen, wie es einer Eizelle gelingt, die Uhr zurückzudrehen, und Körperzellen so umzuprogrammieren, dass sie einen Schritt in ihrer Entwicklung zurückgehen. Andererseits wollen wir verstehen, wie sich aus diesen embryonalen Stammzellen wiederum verschiedene Körperzellen entwickeln." So wollen sie die Gene, die die Hauptregulatoren dieser Umprogrammierung sind, identifizieren. Derzeit konzentrieren sie ihre Forschung auf drei solcher Gene.
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