Krank machende Pilze verstehen und bekämpfen
Nachwuchspreis der Leibniz-Gemeinschaft für junge Wissenschaftlerin aus dem Hans-Knöll-Institut
Dr. Andrea Walther (27) aus Jena ist die Leibniz-Nachwuchspreisträgerin 2006. Die Biologin vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans Knöll-Institut - hat für ihre Doktorarbeit die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung in Berlin erhalten. Andrea Walther untersuchte in ihrer Arbeit die molekularen Zusammenhänge, die einige Pilze dazu bringen, ihr Wachstum zu verändern, und dann beim Menschen Infektionen auslösen. Der Hefepilz Candida albicans z.B. kommt bei bis zu 75 Prozent aller Menschen auf den Schleimhäuten von Nase und Rachen, im Genitalbereich sowie im Verdauungstrakt vor. Er wächst entweder in zelliger Form, wie z.B. die Bäckerhefe, oder bildet lange Pilzfäden (Hyphen), die sich im menschlichen Körper über große Distanzen ausbreiten können. In der Regel ist die Besiedlung mit diesem Pilz ungefährlich, führt aber bei immungeschwächten Personen zu schweren Erkrankungen und Infektionen.
Durch die vergleichende Betrachtung von Candida albicans und des Pilzes Ashbya gossypii untersuchte Andrea Walther die Funktion von Proteinen beim Wechsel zwischen den beiden Wachstumsarten. So fand sie heraus, dass durch das Abschalten eines speziellen Proteins das gefährliche fadenförmige Wachstum unterbrochen wird. Die Arbeit von Andrea Walther bildet somit die Grundlage für die Forschung nach Wirkstoffen, die das Umschalten vom hefeartigen ins fadenförmige Wachstum verhindern. Ein entsprechendes Testverfahren wurde von Andrea Walther und zwei Kollegen zum Patent angemeldet.
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