Cenix BioScience, Applied Biosystems und die Universität Dresden starten ein gemeinsames Proteomics-Programm
Erforschung von RNAi- und Wirkstoffeffekten auf menschliche Zellen
Das Projekt soll es den Wissenschaftlern der drei Organisationen ermöglichen, neuartige Instrumente und Methoden für die Forschung zu entwickeln, um detailliertere und aussagekräftigere Analysen der zellulären Funktionen von therapeutisch relevanten Genen zu liefern. Dadurch verspricht die Arbeit Vorhersagen in der frühen, vorklinischen Medikamentenentwicklung zu verbessern und damit letztendlich die Risiken ungewollter Nebenwirkungen von zukünftigen Arzneimitteln zu reduzieren. Im Rahmen des Förderprogramms BioChancePlus unterstützt der Bund die Anstrengungen des zweijährigen Projekts mit 1,2 Millionen Euro.
Das Projekt soll die Möglichkeiten zur Phänotypisierung lebender Zellen, die dem Einfluss pharmazeutischer oder anderer Wirkstoffe ausgesetzt werden, wesentlich erweitern. Zu den bisher verwendeten Methoden kam unlängst die Methode des RNAi-basierten "Gen-Knock-Downs" hinzu, welche laut Unternehmen bereits heute zu den leistungsfähigsten Instrumenten der funktionellen Genomanalyse gezählt wird. Bisher konnte der von den hierbei genutzten kleinen, interferierenden RNA-Molekülen (siRNA) in der Zelle erzeugten Effekte lediglich auf der Transskriptionsebene zum Beispiel mit Hilfe von cDNA-Microarrays studiert werden. Um jedoch die ganze Komplexität der Genfunktion wirklich nachzuvollziehen, müssen Phänotypen auf der Ebene des funktionellen Genendprodukts untersucht werden: auf der Protein-Ebene. Während mikroskopbasierte Hochdurchsatz-Methoden wertvolle Daten ("high content") zur phänotypischen Charakterisierung der behandelten Zellen liefern, sind die Untersuchungen am Profil des Proteoms der Zellen wegen der Limitierungen der hauptsächlich eingesetzten antikörpergestützten Methoden bisher nicht weitreichend genug. Mit dem neuen Programm sollen diese Grenzen überwunden werden, indem umfassende quantitative Studien auf Proteinebene mit RNAi behandelten Zellen entwickelt und die Resultate mit den vorhandenen Daten korreliert werden. Gelingen soll dies mit Hilfe neuartiger massenspektrometrischer Untersuchungsmethoden.
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