Krebswirkstoff Tedanolid erstmals künstlich hergestellt
Arbeitsgruppe an der Leibniz Universität Hannover gewinnt den internationalen Forschungswettlauf
Der natürlich im karibischen Feuerschwamm vorkommende Wirkstoff zeigt eine hohe Antitumoraktivität bei sehr geringer Anwendungskonzentration. Daher hat die Substanz eine große Bedeutung für die Entwicklung zukünftiger Krebspräparate und ein enormes Marktpotential. Die schlechte Verfügbarkeit aus den natürlichen Quellen jedoch hatte zahlreiche Arbeitsgruppen, die auf dem Gebiet der Synthese von Naturstoffen arbeiten - vor allem in den USA angespornt - den Stoff künstlich verfügbar zu machen.
Nach mehr als 20 Jahren seit der erstmaligen Isolierung konnte die Arbeitsgruppe von Professor Kalesse diesen Forschungswettlauf nun für sich entscheiden. Die neu gefundene Syntheseroute wurde am 6. Oktober 2006 beim "Journal of the American Chemical Society" (JACS) veröffentlicht. Der Weg von diesem künstlich hergestellten Wirkstoff bis zu einem Antikrebsmedikament ist allerdings noch weit: Meist vergehen etwa 15 Jahren zwischen Synthetisierung und pharmazeutischer Nutzung.
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