MedImmune und Micromet präsentieren BiTE-Kandidaten gegen den Tyrosinkinase-Rezeptor EphA2

24.07.2006

MedImmune, Inc. und Micromet, Inc. präsentierten einen neuen BiTE®-Kandidaten (BscEphA2xCD3) gegen den Tyrosinkinase-Rezeptor EphA2, der auf soliden Tumoren häufig überexprimiert wird. Der Kandidat wurde im Rahmen einer Forschungsallianz der beiden Unternehmen zur Entwicklung neuer Medikamente auf der Basis von Micromets BiTE®-Technologie generiert. Den Daten nach könnte mit BscEphA2xCD3 möglicherweise ein neues Medikament gegen Krebs entwickelt werden, das die Nebenwirkungen für die Patienten reduziert.

In Laborexperimenten wurde beobachtet, dass schon geringe Mengen an BscEphA2xCD3 Tumorzellen vernichten, wobei die Dosierung im Bereich von wenigen Nanogramm pro Milliliter lag, also wesentlich unterhalb der für traditionelle Antikörpertherapien üblichen Konzentration. Auch bei einem geringen Verhältnis von T-Zellen gegenüber Zielzellen wurden Krebszellen zu 100 Prozent zerstört. In Mäusen, denen menschliche T-Zellen und Krebszellen injiziert wurden, konnte das BiTE®-Molekül ohne Zugabe ko-stimulatorischer Substanzen die zunächst inaktiven T-Zellen aktivieren und dadurch ein Wachstum von Tumoren verhindern. Dabei ist bemerkenswert, dass BscEphA2xCD3 T-Zellen ausschließlich gegen Tumorzellen aktivierte, die das EphA2-Antigen überexprimierten. Normale Zellen, bei denen dieses Antigen geschützt innerhalb der interzellulären Membranen liegt, wurden hingegen verschont, wie anhand von Videomikroskopie gezeigt wurde.

BiTE®-Moleküle sind eine neue Klasse von Antikörper-Derivaten, die möglicherweise das patienteneigene Immunsystem spezifisch gegen Krebszellen aktivieren können. Dabei werden T-Zellen durch BiTE® stimuliert, gezielt Krebszellen zu vernichten, die eine bestimmte Zielstruktur auf ihrer Oberfläche tragen.

"Die neuen Ergebnisse legen nahe, dass die außergewöhnlichen, für BiTE®-Moleküle typischen Eigenschaften auf verschiedene BiTE®-Moleküle zutreffen. Unsere BiTE®-Technologie sollte demnach eine neue Plattform für antikörperbasierte Medikamente darstellen," kommentiert Micromets Forschungsvorstand Patrick Baeuerle. "Außerdem weisen unsere Resultate darauf hin, dass die Struktur des EphA2-Antigens, das möglicherweise nur auf Krebszellen zugänglich ist, als Zielstruktur für eine selektive Vernichtung von Krebszellen geeignet ist."

Der vertraglichen Vereinbarung zufolge besitzt MedImmune die Rechte an BscEphA2xCD3. Micromet wird mit erfolgreicher Entwicklung und Vermarktung des Moleküls Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren erhalten und kann sich für anteilige Rechte zur Vermarktung in Europa entscheiden.

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